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Wirtschaft: Berggruen trifft Karstadt-Spitze

Gewerkschaft erwartet Beitrag zur Sanierung.

Frankfurt am Main - Die Führung des kriselnden Karstadt-Konzerns berät am Dienstag mit Eigentümer Nicolas Berggruen über die Entwicklung des Warenhausunternehmens. „Es handelt sich um einen ganz normalen Informationsbesuch“, sagte ein Karstadt-Sprecher am Sonntag. Es stünden zahlreiche Themen auf der Agenda. Der Sprecher reagierte damit auf einen Bericht der „Bild am Sonntag“, demzufolge der Milliardär zu einem Krisengipfel in die Essener Zentrale reist. „Die Bezeichnung Krisengipfel ist abwegig“, betonte der Sprecher. Der Besuch sei „Business as usual“ – also nichts Außergewöhnliches.

Der auch von den Arbeitnehmern nach seiner Übernahme des Karstadt-Konzerns aus der Insolvenz im Jahr 2010 als Retter gefeierte Berggruen war zuletzt unter Druck geraten. Die Gewerkschaft Verdi hatte Berggruen erst vor wenigen Tagen zu größeren Anstrengungen für eine Sanierung des Warenhauskonzerns aufgefordert. Berggruen müsse einen finanziellen Beitrag leisten, schließlich habe die Belegschaft seit 2004 bei mehreren Sanierungsrunden bereits mehr als 650 Millionen Euro aufgebracht. Bei den rund 20 000 Beschäftigten hatte das Management erst kürzlich mit der Abkehr von der Tarifbindung für Empörung gesorgt.

„Tarifflucht ist keine Lösung“, bekräftigte eine Verdi-Sprecherin am Sonntag. „Berggruen soll in das Unternehmen investieren.“ Karstadt-Chef Andrew Jennings hat wiederholt betont, wie schwierig die Sanierung ist. „Dieses Jahr wird noch hart werden, aber dann werden wir Land sehen“, hatte er im Tagesspiegel-Interview im März gesagt. Laut „Bild am Sonntag“ schreiben die 86 Warenhäuser hohe Verluste. Lediglich die 28 Sportfilialen und die drei Premiumkaufhäuser in Berlin, Hamburg und München würden besser laufen. rtr

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