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BERLIN, aber oho: Frank und Meyer

Es sind Nuancen, die am Ende entscheiden. Millimeter für Millimeter bohrt Ludwig Franz ins Holz, bis die Oboe schließlich genau den Ton hervorbringt, den der Instrumentenbauer im Kopf hatte.

Von Carla Neuhaus

Es sind Nuancen, die am Ende entscheiden. Millimeter für Millimeter bohrt Ludwig Franz ins Holz, bis die Oboe schließlich genau den Ton hervorbringt, den der Instrumentenbauer im Kopf hatte. „Die große Kunst ist es, ein Gefühl für das Holz zu bekommen“, sagt er. Frank ist einer der wenigen Instrumentenbauer in Deutschland, die sich auf Oboen spezialisiert haben. Die Musiker kommen aus der ganzen Welt in seine Pankower Werkstatt, um sich von ihm eine Oboe fertigen zu lassen und auf ihr dann vor Ort das erste Mal zu spielen. Oft bohrt Frank das Holz dann noch einmal nach oder versetzt leicht die Metallklappen. Die Werkstatt mit dem angeschlossenen Fachgeschäft für Blasinstrumente hat Frank nach der Wende zusammen mit seinem Geschäftspartner gegründet. Damals übernahmen sie die Hölzer eines insolventen Flötenbauers – ein Glücksfall, denn bevor der Instrumentenbauer das erste Loch einer Oboe bohren kann, muss das Spezialholz mehrere Jahre trocknen. „Für mich ist es das Größte, in einem Konzert zu sitzen und ein Instrument zu hören, das ich selbst gebaut habe“, sagt Frank. Bei den Philharmonikern spielt zum Beispiel Albrecht Mayer auf einer Oboe aus der Pankower Werkstatt. Carla Neuhaus

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