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In Berlin steigen die Genehmigungen für Neubauten im ersten Halbjahr kräftig. Doch werden die Wohnungen, die gebaut werden auch bezahlbar für die Berliner sein?

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Berlin baut: Mehr Wohnungen für Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg

In Berlin steigen die Genehmigungen für Neubauten im ersten Halbjahr kräftig. Doch werden die Wohnungen, die gebaut werden auch bezahlbar für die Berliner sein?

Die gute Nachricht zuerst: In Berlin werden wieder mehr Wohnungen in Auftrag gegeben. Die schlechte Nachricht: In erster Linie entsteht teurerer Wohnraum, beklagt der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen. 4026 Neubauwohnungen wurden im ersten Halbjahr genehmigt, und damit 37 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das teilte das regionale Amt für Statistik am Donnerstag mit. Rund 900 weitere Wohnungen sollen durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden wie den Ausbau von Dachgeschossen entstehen. Am meisten geplant ist in den Bezirken Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg.

„Endlich spiegelt sich der Anstieg der Nachfrage auch in konkreten Bauvorhaben wider“, kommentiert David Eberhart vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). Allerdings sei der vom Senat geschätzte Bedarf von 10 000 neuen Wohnungen im Jahr damit nicht ganz erreicht. Zudem gelte die Faustregel, dass nur 80 Prozent der genehmigten Vorhaben auch tatsächlich umgesetzt würden.

Neue Wohnungen für Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg

Erfreulich sei aber, dass nun Wohnungen in den Bezirken Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg hinzukämen. „Hier gibt es einen hohen Bedarf, weil viele junge Familien zuziehen“, sagt Eberhart. Der BBU kritisiert jedoch, dass „nach wie vor vor allem größere und teurere Wohnungen“ neu gebaut werden.

Mehr Wohnraum. Hier entsteht ein Luxusneubau in Tiergarten.
Mehr Wohnraum. Hier entsteht ein Luxusneubau in Tiergarten.

© Thilo Rückeis

„Es entsteht viel Eigentum, und bei den Mietwohnungen ist von zehn Euro pro Quadratmeter aufwärts auszugehen“, sagt Eberhart. Das hänge auch mit den steigenden Bau- und Grundstückskosten zusammen. Der Verband hofft, dass künftig mehr günstiger Wohnraum geschaffen wird. „Wir sind zuversichtlich, dass im nächsten Doppelhaushalt ein Förderprogramm für den Wohnungsbau in Höhe von mindestens 30 Millionen Euro pro Jahr stehen wird.“

Berliner und Brandenburger Bauwirtschaft freut sich über den Anstieg

Die regionale Bauwirtschaft freut sich über den Anstieg bei den Genehmigungen. „Der Wohnungsbau ist unser Wachstumsmotor“, sagte die Sprecherin des Bauindustrieverbands Berlin-Brandenburg, Beate Bahr. Während in der Hauptstadt die Auftragseingänge in der gesamten Branche in den ersten fünf Monaten insgesamt um 16,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgingen, legte der Wohnungsbau um 26 Prozent zu. Auch die Umsätze zogen um 5,3 Prozent an. Der Verband erwartet, dass sich dieser Trend im zweiten Halbjahr fortsetzt.

Lesen Sie zum Thema auch unseren Gastkommentar von FPD-Spitzenkandidat Rainer Brüderle.

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