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Wirtschaft: Berlin-Brandenburg will sich als Standort der Schienenfahrzeugindustrie profilieren

Gleich ob es tatsächlich zu einer Zusammenarbeit von Siemens und Bombardier kommt oder nicht: Die Region Berlin-Brandenburg will sich als Standort der Schienenfahrzeugindustrie profilieren. Rund 250 Betriebe aus der Verkehrstechnik mit insgesamt 40 000 Beschäftigten haben sich bereits angesiedelt.

Gleich ob es tatsächlich zu einer Zusammenarbeit von Siemens und Bombardier kommt oder nicht: Die Region Berlin-Brandenburg will sich als Standort der Schienenfahrzeugindustrie profilieren. Rund 250 Betriebe aus der Verkehrstechnik mit insgesamt 40 000 Beschäftigten haben sich bereits angesiedelt. Künftig sollen weitere Arbeitsplätze entstehen, so hoffen Politiker und Wirtschaftsförderer. Die nämlich sähen Berlin und Umland gern als "Kompetenzzentrum für Verkehrstechnik". Tatsächlich gewinnt die Region an Profil. Zum einen investieren Unternehmen kräftig in die Hauptstadt. Allein die Deutsche Bahn setzt für den Ausbau der Schienenwege einen Betrag von 20 Mrd. DM an. Auch die Nahverkehrsbetriebe verbessern ihr Netz. Zum anderen sind mit Adtranz, Siemens Verkehrstechnik und Bombardier drei Weltmarktführer der Branche an der Spree angesiedelt.

Dabei gilt Adtranz als Nummer eins auf dem globalen Markt. Zwar setzte die DaimlerChrysler-Tochter im Geschäftsjahr 1997/98 rund 6,6 Mrd. DM um. Aber das Unternehmen verbuchte einen Verlust von gut 380 Mill. DM. Trotz guter Auftragslage wird Adtranz in Berlin Stellen abbauen: Bis zum kommenden Jahr reduziert der Branchenprimus die Zahl der Mitarbeiter im Hennigsdorfer Werk um 450 auf 2550.

Siemens fertigt in Berlin Komponenten der Signal- und Sicherungstechnik, macht mit der Verkehrstechniksparte derzeit keine Gewinne: Erst im Geschäftsjahr 1999/2000 werde der Bereich aus den roten Zahlen kommen, so die Erwartung. 1997/98 hatte die Verkehrstechnik bei einem Umsatz von fünf Mrd. DM einen Rekordverlust von 759 Mill. DM eingefahren. In den ersten neun Monaten 1998/99 lag das Minus bei 83 Mill. DM. Mit einem Stellenabbau bei den 1200 Berliner Beschäftigten sei gleichwohl nicht zu rechnen, heißt es am Standort Treptow.

Bombardier Transportation schließlich erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit 15 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,8 Mrd. DM. Ihre Berliner Tochter Deutsche Waggonbau GmbH (DWA) beschäftigt in mehreren Werken in den neuen Ländern mehr als 4000 Arbeiter und Angestellte. DWA setzte im vergangenen Jahr gut eine Mrd. DM um. Die kanadische Verkehrstechnik-Gruppe Bombardier Inc, Montreal, übernahm die DWA erst im vorigen Jahr. Sie ist aus dem DDR-Waggonbau-Kombinat hervorgegangen.

jn

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