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Wirtschaft: Berliner Köpfe: Vom Mercedes-Verkäufer zum Geschäftsführer

Der Chef einer "guten Mannschaft", die zuletzt hervorragend auf dem deutschen Markt mitspielte und dabei zusätzliche Anteile eroberte, hat allen Grund zur Zufriedenheit. Eckhard L.

Der Chef einer "guten Mannschaft", die zuletzt hervorragend auf dem deutschen Markt mitspielte und dabei zusätzliche Anteile eroberte, hat allen Grund zur Zufriedenheit. Eckhard L. Panka, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Daimler-Chrysler Vertriebsorganisation Deutschland, ist zuständig für den Vertrieb der Marken Mercedes-Benz, Smart, Chrysler und Jeep. Während in der Bundesrepublik der Autoabsatz um gut elf Prozent fiel, legten alle Daimler-Chrysler-Marken im Jahr 2000 deutlich zu. Ein bemerkenswertes Ergebnis auch für Panka und seine etwa 1000 Mitarbeiter am Potsdamer Platz, wo Daimler-Chrysler vor rund zwei Jahren den Vertrieb ansiedelte.

So richtig heimisch geworden ist Panka in Berlin noch nicht. Aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist er "wahnsinnig viel unterwegs", also kaum mehr als zwei Tage die Woche an der Spree. Zum anderen ist der Mercedes-Mann im Laufe der Jahre neun Mal umgezogen. Nachdem er sich mit seiner Frau ein Haus in München gekauft hat, ist und bleibt die bayerische Hauptstadt sein "Lebensschwerpunkt", nachdem er inzwischen 19 Jahre in Bayern gelebt hat. München vielleicht auch deshalb, weil es von dort aus schneller in die Berge geht. Nachdem ein lädiertes Knie ihn Zwang, das Tennisspiel aufzugeben, beschränkt sich der sportliche Manager auf Golf und Skilaufen.

Panka, vor knapp 57 Jahren in Ostpreußen geboren, begann 1969 bei Daimler-Benz, ein Jahr später wurde er Pkw-Verkäufer in der Berliner Daimler-Niederlassung. Aus der Zeit stammt das "Faible für Hertha", das auch die vielen Ortswechsel im Bundesgebiet überstanden hat. "Wenn ich in Berlin bin, gehe ich zu den Hertha-Spielen."

Nachdem er im Laufe der Karriere verschiedene Niederlassungen und Vertriebsregionen geleitet hatte, wurde Panka 1993 Chef der deutschen Vertriebsorganisation. Und dazu gehören nicht nur die 1000 Leute vom Potsdamer Platz, sondern im weiteren Sinne auch 16 000 Mitarbeiter in den Niederlassungen sowie 44 000 in weiteren Händler-Betrieben. Der Chef selbst hat das Verkaufen nicht nur gelernt, sondern verinnerlicht. Die hohe Kunst "Menschen zu gewinnen. Man muss die Leute von dem begeistern, was man verkaufen will." Und das gelinge "eher mit dem Herzen als mit dem Kopf". Noch nach 30 Jahren spricht er von einem "traumhaft schönen Beruf" - der allerdings auch sehr belastend sein könne, "wenn man nicht wirklich Verkäufer ist". Selbstverständlich sind Kundenkontakt und Kundenpflege das Wichtigste. Jeden Tag bekommt Panka Beschwerden auf den Tisch, die er selbst mit den Kunden aufzuklären sucht. "Das ist für mich unheimlich wichtig, es geht nicht ohne den direkten Draht zum Kunden." Noch heute habe er Kontakte zu Mercedes-Fahrern aus seiner Berliner Zeit Anfang der 70er Jahre. "Ein schönes Gefühl, etwas Bleibendes geschaffen zu haben."

Warum Daimler-Chrysler und nicht etwa VW oder BMW? "Mercedes-Benz ist eine Premiummarke, also wollte ich dahin." Und nach drei Jahrzehnten habe er dem Unternehmen "unendlich viel zu verdanken" - aber umgekehrt gelte das auch, blickt Panka selbstbewusst zurück auf die Karriere vom Autoverkäufer zum Geschäftsführer.

alf

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