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Wirtschaft: Berliner Solon verzichtete auf gute Geschäfte

Solarfirma hatte Probleme bei der Finanzierung In den vergangenen drei Monaten sah die Aktie auch schon besser aus

Düsseldorf/Berlin - Der krisengeschüttelte Solarmodulhersteller Solon schreibt trotz des Booms in der Fotovoltaik-Branche unter dem Strich weiter rote Zahlen. Im zweiten Quartal habe die Firma wegen Finanzierungsproblemen auf Geschäfte verzichten müssen und deshalb einen Verlust von 1,4 Millionen Euro eingefahren, teilte das Berliner Unternehmen am Mittwoch mit. Analysten hatten dagegen mit einem Gewinn von 1,5 Millionen gerechnet. Die Solon-Aktie verlor am Mittwoch zeitweilig zwei Prozent.

Verantwortlich für den Nettoverlust sei „die ein oder andere Altlast“, sagte Firmenchef Stefan Säuberlich der Agentur Reuters. Der Finanzierungsfachmann hatte den Chefposten Ende Januar von Gründer Thomas Krupke übernommen. Ohne das nötige Geld im Rücken habe Solon das margenstarke Geschäft mit Solarkraftwerken nicht stemmen können. „Im ersten Halbjahr haben wir beinahe vollständig auf das Systemgeschäft verzichten müssen“, erklärte der Firmenchef.

Im Juni einigte sich Solon dann mit Banken nach der Zusicherung einer Staatsbürgschaft auf einen neuen Kreditrahmen. Ein Konsortialkredit unter Führung der Deutschen Bank, die selbst drei Prozent der Aktien besitzt, sichert dem Unternehmen bis Ende kommenden Jahres 275 Millionen Euro. Zudem beschaffte sich Solon über eine Kapitalerhöhung 20 Millionen Euro. In der Folge könne die Firma das Projektgeschäft nun wieder vorantreiben, sagte Säuberlich.

Im Gesamtjahr peilt der Manager ein ausgeglichenes Ergebnis an, nach einem Verlust von 199 Millionen Euro im Krisenjahr 2009. Der Umsatz soll im Gesamtjahr bei rund 500 Millionen Euro liegen nach 354 Millionen in 2009. 2008 hatte das Unternehmen allerdings noch die Milliarden-Umsatz-Marke im Blick.

Die Trendwende scheint bereits geschafft: Zumindest operativ schrieb Solon nach fünf verlustreichen Quartalen erstmals wieder schwarze Zahlen. Die Berliner Firma verdiente vor Zinsen und Steuern (Ebit) 4,3 Millionen Euro nach einem Verlust von 32 Millionen vor Jahresfrist. Der Umsatz verdoppelte sich auf 155 Millionen Euro, nach 81 Millionen im Vorjahreszeitraum. rtr/kph

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