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Rote, hochhackige Damenschuhe stehen in der Auslage eines Zalando-Geschäfts.

© dpa

Berliner Unternehmen liebäugelt mit der Börse: Zalando besorgt sich frisches Geld

Geld verdient der Online-Händler Zalando noch nicht - gewinnt aber trotzdem einen neuen Investor hinzu. Mittelfristig könnten die Anteile auf dem Parkett gehandelt werden, überlegt der Firmenchef.

Europas größter Internet-Modeversand Zalando hat sich im Zuge einer Kapitalerhöhung einen neuen Investor ins Boot geholt und liebäugelt weiter mit einem Börsengang. Der kanadische Lehrer-Pensionsfonds OTPP (Ontarios Teachers' Pension Plan) habe zwei Prozent der Anteile an Zalando erworben, teilte die Berliner Gesellschaft am Mittwoch mit. “Das bedeutet, dass wir in der Lage sind, globale Investoren zu gewinnen“, sagte Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Option eines Börsengangs behalte Zalando im Auge, auch wenn sie nicht aktuell auf dem Programm stehe: “Mittelfristig könnte ein IPO sehr attraktiv für uns sein“, sagte Rubin. Zalando sollte immer vorbereitet sein und sicherstellen, dass das Unternehmen börsenfähig sei, fügte er hinzu.

Finanzielle Details zur Kapitalerhöhung nannte Rubin nicht. Insgesamt wolle Zalando das Kapital um vier Prozent aufstocken und mit den Mitteln das weitere Wachstum finanzieren. Zalando wurde 2008 gegründet, wächst seitdem rasant und macht den Modeketten und Versandhändlern wie Otto zum Teil erhebliche Konkurrenz. Der vor allem auf Schuhe, aber auch Bekleidung und Accessoires spezialisierte Onlinehändler verdoppelte seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf 1,15 Milliarden Euro, wies operativ aber einen Verlust von rund 80 Millionen Euro aus.

Mittlerweile ist Zalando in 14 europäischen Ländern aktiv. Die weitere regionale Expansion will das Unternehmen erst einmal ruhiger angehen: “Wir versuchen jetzt, in diesen Märkten besser zu werden“, erläuterte Ritter. Es gebe in Osteuropa einige interessante Märkte, aber aktuell keine Expansionspläne.

Wer neben OTPP die übrigen zwei Prozent der Anteile im Zuge der Kapitalerhöhung erwerben soll, blieb vorerst unklar. Die beiden größten Zalando-Gesellschafter, die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik und der European Founders Fund der Investoren-Brüder Samwer, machten bei der Kapitalerhöhung jedenfalls nicht mit. Ihre Anteile verwässerten auf 36,5 von 37 Prozent, beziehungsweise auf 17 von 18 Prozent. Der dänische Modeunternehmer Anders Holch Povlsen habe dagegen neue Anteile erworben und so seine Beteiligung bei zehn Prozent konstant gehalten, teilte Zalando mit. (rtr)

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