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Wirtschaft: Berliner Wirtschaft bleibt in diesem Jahr auf Talfahrt Stimmung fällt auf den tiefsten Stand seit 1996

Berlin (alf). Die Stimmung in der Berliner Wirtschaft ist so schlecht wie zuletzt vor sieben Jahren.

Berlin (alf). Die Stimmung in der Berliner Wirtschaft ist so schlecht wie zuletzt vor sieben Jahren. Wie die Industrie und Handelskammer (IHK) in ihrer neuesten Konjunkturumfrage ermittelte, ist der so genannte Geschäftsklima-Indikator Mitte Mai auf 107 Punkte gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit 1996 und weit entfernt vom Höchststand, der zur Jahreswende 2000/2001 bei 143 Punkten lag. „Die konjunkturelle Talfahrt der Berliner Unternehmen in den letzten drei Jahren geht damit ungebremst weiter“, schreibt die IHK in einer Mitteilung. Auch die Erwartungen seien für die kommenden sechs Monate „ganz überwiegend abwärts gerichtet“. An der Umfrage der Handelskammer beteiligten sich 500 Unternehmen. Die Hälfte davon berichtete über sinkende Umsätze und rückläufige Erträge. Nur bei Industriebetrieben und im Handel gab es eine vorsichtige Stabilisierung „auf niedrigem Niveau“.

Ähnlich sei das Bild in der Bauwirtschaft, wo sich zwar die schlechten Lagemeldungen verringerten, sich aber an der insgesamt miserablen Situation nichts änderte. Das bestätigte auch die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg. Deren Hauptgeschäftsführer Burkhard Wenkel beschrieb die Situation der Branche am Donnerstag als „völlig perspektivlos“. Die Beschäftigung im Berliner Bauhauptgewerbe fiel im ersten Quartal um rund 13 Prozent auf 21658 Personen, 18572 Bauarbeiter waren im Mai arbeitslos gemeldet. Nach Angaben der Fachgemeinschaft Bau ist seit 1995 die Beschäftigung auf den Berliner Baustellen von 63791 um 66 Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote im Berliner Bauhauptgewerbe liegt derzeit bei rund 57 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit wird in der Stadt weiter zunehmen. Nur elf Prozent der von der IHK im Mai befragten Unternehmen wollen im Verlauf des Jahres Personal einstellen. Dem stehen 33 Prozent der Firmen gegenüber, die Arbeitsplätze abbauen wollen. Darunter sind auch immer mehr Dienstleistungsfirmen, die in den vergangenen Jahren noch am ehesten zusätzliche Arbeitsplätze angeboten hatten. Nach Angaben der IHK will ein knappes Viertel der Dienstleister Stellen streichen; Einstellungen plant nur noch jedes siebte Unternehmen.

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