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Auftragslage: Handwerk sieht Licht

Das Berliner Handwerk ist in der Krise bislang glimpflich davongekommen. Selbst die Aussichten für die nächsten Monate seien recht optimistisch, sagte Handelskammerpräsident Stephan Schwarz.

Berlin - Schwarz stützt sich auf eine aktuelle Umfrage unter 5000 der rund 34 000 Mitgliedsbetriebe. „Immerhin jeder fünfte Handwerksbetrieb sieht sich demnach nicht durch die Krise gefährdet“, erklärte Schwarz. Allerdings erwarte mehr als die Hälfte der Betriebe, dass sich die Krise auf ihr Geschäft langfristig negativ auswirken werde, 22 Prozent befürchten starke Beeinträchtigungen.

Schwarz zufolge unterscheiden sich die Antworten der Betriebe je nach Gewerbe deutlich. So leidet das Kfz-Handwerk bereits seit Mitte 2008 immens unter der Schwäche in der Autoindustrie. Hier sei die Stimmung nach wie vor eingetrübt, obwohl die Betriebe „sehr stark von der Abwrackprämie profitieren“. Das Nahrungsmittelhandwerk – etwa Bäcker oder Konditoren – sei vergleichsweise positiv gestimmt. „Auch in der Krise kaufen sich die Leute noch ihre Brötchen“, meinte Schwarz. Und nicht zuletzt die Betriebe, die vermutlich von den Konjunkturhilfen profitieren werden, also das Bau- und Ausbauhandwerk, rechneten mit stabilen Geschäften. „Wir sind zuversichtlich, dass das kommunale Investitionspaket helfen wird, die Krise zu überstehen“, sagte Schwarz. Voraussetzung sei jedoch, dass in den ausschreibenden Verwaltungen ausreichend Personal vorhanden sei, um die Aufträge zügig in Gang zu bringen. In diesem Fall sei eine spürbare Erholung auf dem regionalen Markt bereits ab dem dritten Quartal möglich, sagte Schwarz.

Die Betriebe investierten nicht nur deshalb weiterhin in ihren Nachwuchs, sagte der Handwerks-Chef außerdem. So habe es Mitte März noch mehr als 200 unbesetzte Lehrstellen im Handwerk gegeben. Im Gesamtjahr wolle man mindestens das Niveau aus dem Jahr 2006 mit 3500 neuen betrieblichen Verträgen erreichen. ysh

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