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Geschäftsbilanz: Berliner Volksbank ist vorsichtig

Der Gewinn der Berliner Volksbank ist im Krisenjahr 2009 leicht zurückgegangen. Der Überschuss nach Steuern sank um 0,4 Millionen Euro auf 12,2 Millionen Euro. Vorstandschef Holger Hatje gab sich dennoch optimistisch.

Berlin - "Mit unserem Ergebnis können wir angesichts der konjunkturellen Rahmenbedingungen sehr zufrieden sein", sagte Hatje am Mittwoch bei der Vorlage der Bilanzzahlen. So habe sich das operative Ergebnis, also der Gewinn aus dem Kerngeschäft der Bank, verglichen mit dem Jahr 2008 um 9,3 Prozent auf 45,6 Millionen Euro verbessert. Den leichten Rückgang beim Überschuss erklärte Hatje damit, dass seine Bank Rücklagen in Höhe von 25,3 Millionen Euro für die Risikovorsorge gebildet habe, zum Beispiel für den Ausfall von Krediten. Ohne diesen Betrag wäre der Jahresüberschuss nach Steuern um 6,8 Prozent auf 43,8 Millionen Euro gestiegen. „Wir sind sehr vorsichtig gewesen“, sagte Hatje.

Trotz der schwierigen Wirtschaftslage in 2009 habe man von den Rückstellungen aber nur 10,5 Millionen Euro in Anspruch nehmen müssen. Es habe sich aber gezeigt, dass die Berliner Unternehmen, die nicht so stark vom Export abhängig seien wie in anderen Regionen, besser durch die Krise gekommen seien. Trotzdem bleibe die Bank auch in diesem Jahr bei ihrer vorsichtigen Risikopolitik, auch wenn man derzeit nicht mit einem Anstieg der Unternehmenspleiten rechne. „Wir bereiten uns darauf vor, dass es noch einmal eine Welle geben kann, aber wir sehen bei uns kaum Anzeichen“, sagte Hatje. Die Berliner Volksbank betreut 644 000 Privat- und Firmenkunden und hat 2310 Mitarbeiter.

Die Volksbank habe im letzten Jahr eine Reihe neuer Mittelstandskunden gewonnen, deren Hausbanken sich aufgrund der Krise aus dem Geschäft zurückgezogen hätten. „Von Kreditklemme kann bei uns keine Rede sein“, sagte Hatje. Das Kreditvolumen stieg im Jahr 2009 um 4,7 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss, also der Gewinn aus dem Kreditgeschäft, stieg um 0,5 Prozent auf 215,1 Millionen Euro.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 700 Millionen Euro auf acht Milliarden Euro. Auch das Provisionsergebnis stieg um 10,5 Prozent auf 92,1 Millionen Euro. Das Ergebnis überrascht in Anbetracht der Tatsache, dass sich die Anzahl der Kunden insgesamt um 4000 auf 644 000 verringerte. Man habe sich im vergangenen Jahr weniger auf das Neugeschäft als auf das Geschäft mit den Bestandskunden konzentriert, begründete der Vorstandschef. Er werde den Aufsichtsgremien vorschlagen, eine Dividende von vier Prozent an die Eigentümer auszuschütten. Das wäre genau so viel wie im vergangenen Jahr. Für das laufende Jahr wollte Hatje noch keine konkrete Prognose abgeben. Im ersten Quartal 2010 sei man aber „wirklich gut gestartet“.

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