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HEIK AFHELDT trifft …: Gründer Armin Scheuer

Die Gesundheitskosten werden deshalb kaum sinken, aber mit seiner jungen Firma „So2say Healthtech communications“ will er die Effizienz medizintechnischer Geräte steigern. Sie sitzen im dritten Stock eines eher unscheinbaren Bürohauses an der Kurfürstenstraße.

Die Gesundheitskosten werden deshalb kaum sinken, aber mit seiner jungen Firma „So2say Healthtech communications“ will er die Effizienz medizintechnischer Geräte steigern. Sie sitzen im dritten Stock eines eher unscheinbaren Bürohauses an der Kurfürstenstraße. Weil die Räume beengt sind, treffen wir uns gegenüber im Café. Für die zwölf Mitarbeiter, die von Berlin und London aus für namhafte Unternehmen der Medizintechnik in 15 Ländern als Kommunikationsagentur tätig sind, gibt es bald mehr Raum.

Philips ist nur einer der Kunden – und auch früherer Arbeitgeber des jungen Rumäniendeutschen, der mit 13 Jahren mit seinen Eltern nach München kam. Der Vater war Polsterer, die Mutter Krankenschwester. In der Schule war er nur bei Themen gut, die ihn interessierten: Deutsch, Sozialkunde und das Internet. Aber Reisen mochte er so viel und so weit wie möglich – nach Indien, Mexiko und in die USA. Medizin hat ihn schon immer fasziniert, aber studiert hat er an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing. Eigenes Geld verdiente er schon als Schüler in der Altenpflege. Besonders profitiert hat er später als Praktikant beim Bayerischen Rundfunk.

Auf der Welle der „New Economy“ ist er bei der US-Netzfirma „goindustry“ eingestiegen, die – eine Ausnahme – noch heute existiert. Die handeln mit gebrauchten Industriemaschinen und Büroeinrichtungen – meist für Entwicklungsländer und oft von Firmen gekauft, die gescheitert waren, weil sie gleich in prächtige Ausstattungen investiert hatten, statt zunächst Märkte und Kunden zu finden. Das hat er sich gemerkt. Die zwei Jahre dort bezeichnet der ernsthafte und eher etwas schüchterne Gründer als seine „eigentliche Studienzeit“. Die setzte er auch noch mit seinem „sehr spannenden“ Einsatz für die baden-württembergische Entwicklungsgesellschaft in Neu Delhi fort. Dann kam nach einem Vierteljahr „Auszeit in Vietnam und Kambodscha“ der Start bei der Philips-Spracherkennung im schönen Wien. Um Software zur Erfassung medizinischer Befunde ging es dort. Er war „International Media Relation Manager“. Eine gute Zeit, aber er wollte selbstständig sein.

So kam es vor vier Jahren zur Firmengründung in der Gesundheitsstadt Berlin. Für Technik und Ausstattung reichten weniger als 10 000 Euro. Jetzt peilen sie eine Million Euro Umsatz an. Entscheidend waren die ersten Aufträge für Philips und der schnell wachsende gute Ruf. Mit dem eigenen Nachrichtendienst „healthtechwire“ informieren sie über die neuesten IT-Entwicklungen im Gesundheitswesen ebenso wie mit ihrem Portal für Radiologen. Jüngst haben sie eine Ausschreibung der Europäischen Union für E-Health gewonnen. Für die Zukunft wünscht sich der so qualitätsorientierte junge Unternehmer mehr Professionalität und Zuverlässigkeit in seiner Branche – und noch mehr Gesundheitskongresse in Berlin. Seine beruflichen und persönlichen Ziele wird er wohl erreichen. Seit einiger Zeit hält er sich mit Boxen fit.

Heik Afheldt war Herausgeber des

Tagesspiegels.

Armin Scheuer (33) ist Gründer und Geschäftsführer von „So2say communications“ (www.so2say.de) und Diplom-Kommunikationsfachwirt. Er stammt aus Temeschburg in Rumänien.

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