zum Hauptinhalt
Harald_Wolf

© ddp

Potsdamer-Platz-Verkauf: Immobilienverkäufe: Wolf sieht keine Gefahr für Berlin

Wirtschaftssenator Wolf hat Bedenken, der mögliche Verkauf der Immobilien am Potsdamer Platz könnte der Stadt wirtschaftlichen Schaden zufügen, zurückgewiesen. Die Beteiligten hüllen sich weiterhin in eisiges Schweigen.

Der Senat hat auf Medienberichte über geplante Immobilienverkäufe von Daimler und Sony am Potsdamer Platz gelassen reagiert. Seiner Verwaltung lägen noch keine Informationen über einen möglichen Verkauf vor, sagte Wirtschaftssenator Harald Wolf. Wenn die beiden Konzerne ihre Immobilien am Potsdamer Platz veräußerten, hätte dies jedoch keine wirtschaftlichen Auswirkungen auf Berlin. Denn ein solches Geschäft ändere nichts an den unternehmerischen Aktivitäten der beiden Konzerne in der Hauptstadt, fügte Wolf hinzu. Immobilien seien "totes Kapital".

Laut "Financial Times Deutschland" wollen Daimler und Sony ihren milliardenschweren Immobilienbesitz am Potsdamer Platz verkaufen. DaimlerChrysler habe die Investmentbank Merrill Lynch und den Immobilienberater Angermann mit der Suche nach Käufern beauftragt. Marktbeobachter schätzen den Wert des Gebäudeensembles dem Blatt zufolge auf rund 1,5 Milliarden Euro.

Der japanische Sony-Konzern habe die Frankfurter Investmentbank Drueker mit der Vermarktung des benachbarten Sony-Centers beauftragt. Marktkenner schätzten den möglichen Verkaufserlös auf 600 bis 700 Millionen Euro. Im Sony-Tower hat derzeit die Deutsche Bahn AG ihren Sitz.

Daimler: Immobilien "nicht betriebsnotwendig"

Die Sprecherin des Sony-Centers, Anke Illigen, sagte zu dem Bericht: "Wir kommentieren keine Gerüchte. Sony sagt dazu im Moment gar nichts." Eine Daimler-Sprecherin bestätigte, dass die Gebäude am Potsdamer Platz bereits 2006 als "nicht betriebsnotwendig" eingestuft worden seien. Das sei bei einer Prüfung des gesamten Immobilienbestands des Konzerns festgestellt worden. Eine Entscheidung über den Verkauf der Immobilien am Potsdamer Platz sei aber noch nicht gefallen, fügte die Sprecherin hinzu. "Darüber hinaus gehende Gerüchte kommentieren wir nicht."

Auch anderen Senatsverwaltungen liegen noch keine Erkenntnisse über den angeblich geplanten Immobilienverkauf vor. Wenn ein Konzern entscheide, dass er Büroimmobilien nicht mehr benötige, sei das sein gutes Recht, sagte die Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Petra Roland. Die Eigentümer würden ihre Immobilien sicher nicht verlassen, ohne diese zuvor rentabel zu veräußern. Leerstand werde es dort bestimmt nicht geben, sagte Roland.

Gegenüber der Senatsfinanzverwaltung seien keine Verkaufsabsichten kundgetan worden, sagte Sprecherin Kristina Tschenett. Sie bestätigte aber, dass es "Vertragsklauseln gibt, welche die Rechte Berlins schützen". Nach Angaben der "Financial Times Deutschland" schreibt eine Klausel im Grundstückskaufvertrag vor, dass Daimler seine Immobilien frühestens zehn Jahre nach Fertigstellung verkaufen dürfe. Der Konzern hatte seine Gebäude am Potsdamer Platz zwischen 1994 und 1998 errichtet.

Michael Winckler[ddp]

Zur Startseite