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Regionale Wirtschaft: 100 neue Unternehmen für Berlin

Es geht um viel Geld: Mehr als 5000 Arbeitsplätze und Investitionen von einer halben Milliarde Euro versprechen die in diesem Jahr zugezogenen Firmen.

Rund eine halbe Milliarde Euro wollen 96 Unternehmen, die sich 2007 in Berlin angesiedelt haben, in ihren neuen Standort investieren und dabei insgesamt 5245 Jobs schaffen. Das berichtete René Gurka, Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner, am Montag.

„Die Zahlen zeigen deutlich, dass Berlin vom Wirtschaftswachstum profitiert“, sagte Gurka, der seit April 2007 der Gesellschaft vorsteht. Er geht davon aus, dass sowohl die Investitionssumme wie auch die Zahl der versprochenen Jobs eingehalten werden. Für Berlin Partner war das laufende Jahr damit das erfolgreichste seit Bestehen. 2006 konnte die Gesellschaft nach eigenen Angaben 88 Unternehmenszuzüge mit 4750 neuen Jobs und rund 300 Millionen Euro Gesamtinvestitionen verzeichnen. Wie Berlin damit im deutschlandweiten Vergleich aufgestellt ist, lässt sich nicht sagen, Zahlen für beispielsweise Hamburg oder München liegen nicht vor.

Die meisten Neuansiedlungen des Jahres 2007 stammen mit 37 Firmen aus dem Bereich der Kreativwirtschaft, gefolgt von der Industrie und dem Dienstleistungssektor mit jeweils 22 Unternehmen. Auf Platz vier landet der Bereich Gesundheitswirtschaft mit 15 Unternehmen.

Zu den erfolgreichsten Akquisitionen in diesem Jahr zählt Gurka unter anderem den Umzug der „Bild“-Redaktion sowie die Verlegung der Deutschland-Zentrale des Viagra-Herstellers Pfizer in die Hauptstadt. Positiv sei auch die Ansiedlung des neu gegründeten Solarunternehmens Inventux Technologies und die Verdopplung der Produktionsarbeitsplätze bei Continental von 100 auf 195.

„Besonders die Ansiedlungen aus der Industrie sind erfreulich“, erklärte Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) mit Verweis auf die von den Unternehmen geplanten Investitionssummen. Mit 335 Millionen Euro entfallen gut zwei Drittel auf diesen Sektor. Die Kreativwirtschaft folgt mit rund 122 Millionen, der Gesundheitssektor mit rund 32,5 Millionen Euro, der Dienstleistungsbereich mit rund 6,5 Millionen Euro.

„Berlin ist wieder ein hochinteressanter Standort geworden“, sagte Wolf. Die Industrie schreibe zweistellige Wachstumsraten beim Auftragseingang, und die Arbeitslosenquote von 14 Prozent sei so niedrig wie seit elf Jahren nicht mehr. Für das laufende Jahr rechnet er in Berlin mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent. Im kommenden Jahr erwarte er nur noch 1,3 Prozent. Mit dieser Prognose liegt der Senator auf einer Höhe mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. In beiden Jahren dürfte die Hauptstadt damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegen.

Für die Berliner Entwicklung zeige sich auch die allgemeine Exportsituation von Vorteil. In Deutschland sind laut einer Umfrage des Industrie- und Handelskammertages durch das Exportwachstum von bundesweit 11,4 Prozent rund 200 000 neue Jobs entstanden. „Umgerechnet auf Berlin sind das rund 2500 Stellen“, erklärte Gurka – auch wenn die Ausfuhren Berliner Unternehmen zwischen Januar und August des laufenden Jahres mit 10,8 Prozent weniger stark stiegen als der deutsche Durchschnitt.

Besonders gut entwickelt haben sich nach Auskunft von Berlin Partner die Exporte nach Asien. Während die Ausfuhren Berliner Unternehmen nach China um 46,8 Prozent zulegten, wuchs der Exportmarkt nach Japan um 19,1 Prozent.

Für 2008 habe Berlin Partner diverse Projekte von einer „ähnlichen Größenordnung“ wie dieses Jahr in Arbeit. Konkrete Namen wollte René Gurka am Montag jedoch nicht nennen. Neben der Anwerbung wolle man sich in Zukunft jedoch zusätzlich verstärkt um bereits ansässige Firmen kümmern. Wirtschaftssenator Wolf kündigte für das erste Quartal 2008 ein solches Konzept an.

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