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Wachstumsinitiative: Eine Partnerschaft für die Berliner Wirtschaft

Senator Wolf und Vertreter von Kammern und Verbänden ziehen nach vier Jahren eine Bilanz der gemeinsamen Wachstumsinitiative.

Berlin - So harmonisch sieht man die Vertreter von Wirtschaft und Politik selten. Der linke Wirtschaftssenator Harald Wolf und die Chefs von Kammer und Verbänden feierten am Freitag das Berliner Konsensmodell. Auf der inzwischen neunten Pressekonferenz bilanzierten sie die vor vier Jahren gestartete „Wachstumsinitiative Berlin 2004-2014“. Der wichtigste Punkt der Initiative klingt banal und hat doch große Wirkung: Man redet miteinander. Im Verlauf dieses Prozesses entwickelt sich Wolf zufolge ein „wirtschaftspolitisches Leitbild“ für die noch immer relativ wirtschaftsschwache Stadt. „Wir haben einen Konsens in den Köpfen über die Bedeutung der Industrie und über Cluster und Kompetenzfelder“, auf die sich die Förderung konzentriert. Und, nicht ganz unwichtig, es werde wieder besser über den Standort geredet.

Er sei „persönlich sehr froh“ über die Initiative, sagte IHK-Präsident Eric Schweitzer. Gemeinsam habe man fünf Kompetenzfelder identifiziert und entwickelt (Biotechnologie, Medizintechnik, Optische Technologie, Informations-, Kommunikationstechnik und Medien sowie Verkehrssystemtechnik). Und der Erfolg gebe den Initiatoren Recht: In diesen fünf Wirtschaftsbereichen sei die Zahl der Firmen in den vergangenen Jahre mit 4,1 Prozent fast doppelt so stark gestiegen wie in anderen deutschen Großstädten. Auf allen Kompetenzfeldern, die zu den Clustern Gesundheitswirtschaft, Kommunikation, Medien und Kulturwirtschaft sowie Verkehr und Mobilität zusammengefasst werden, arbeiten inzwischen rund 160 000 Menschen.

„Berlin ist die Hauptstadt der Biotechnologie“, freute sich Schweitzer. Auch deshalb habe der US-Konzern Pfizer seine Deutschlandzentrale nach Berlin gelegt, ergänzte René Gurka, als Chef der Berlin Partner oberster Akquisiteur der Stadt. „Und es werden mit Sicherheit noch große Namen kommen.“

Seit 2004 haben die Wirtschaftsförderer 216 Unternehmen mit 13 000 Arbeitsplätzen in Berlin ansiedeln können. Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände, stellte die Bedeutung der Industrie für die Stadt insgesamt heraus. Zwar entfallen in Berlin rund 80 Prozent der Wertschöpfung auf den Dienstleistungsbereich. Doch „eine erfolgreiche Industrie muss die Nachfrage nach Dienstleistungen schaffen“. Und damit die Industrie erfolgreich ist, sind Innovationen erforderlich. Amsinck lobte in dem Zusammenhang den „Runden Tisch Wirtschaft und Wissenschaft“. Miteinander reden als Standortvorteil. alf

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