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Berliner Wirtschaft: Wall spürt den Aufschwung

Umsätze des Berliner Werbers und Stadtmöblierers steigen deutlich

Berlin – Der Berliner Außenwerber und Stadtmöblierer Wall AG hat im ersten Quartal des laufenden Jahres seine Umsätze um 24,4 Prozent auf 41,1 Millionen Euro steigern können. Rechnet man Zukäufe heraus, ergibt sich immer noch ein Plus von zehn Prozent, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Angaben zum Ergebnis machte Wall nicht.

„Durch den Erwerb zweier Außenwerbeunternehmen, der Berliner VVR Decaux GmbH sowie der Düsseldorfer Zacharias GmbH, wurden wichtige Anteile des deutschen Werbemarktes übernommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Daniel Wall. Die gestärkte Marktstellung spiegele sich im positiven Umsatzergebnis wider, obwohl gleichzeitig zwei Tochtergesellschaften abgegeben worden seien.

Zudem habe der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland dafür gesorgt, dass die Werbeerlöse zulegten. Besonders der Bereich der so genannten City-Light-Poster habe „einen deutlichen Schub“ erfahren. Hierbei handelt es sich um kleine und große Poster, die in Glasvitrinen hängen und von hinten beleuchtet werden. Um diese Plakate aufhängen zu dürfen, zumeist auf städtischem Grund, stellt Wall auf seine Kosten öffentliche Toiletten und Wartehäuschen an Bushaltestellen auf, die im Produktionswerk im brandenburgischen Velten gebaut werden.

Für den Erwerb von VVR Berek, die künftig VVR Wall heißen soll, trat die Wall AG nach eigenen Angaben ihre niederländische und russische Tochtergesellschaft ab. Zudem verminderte das Unternehmen seine Anteile an der Wall USA Incorporation um zehn Prozent. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Wall AG ihren Umsatz um mehr als zehn Prozent gesteigert. Das Wachstum lag damit über dem Branchendurchschnitt von sieben Prozent. Im vergangenen Jahr profitierte Wall bereits von den gut laufenden Tochtergesellschaften. 69 Prozent des Umsatzes stammten aus dem Inland, der Rest von den sieben Tochterfirmen im Ausland, hieß es kürzlich.

Wall stattet mehr als 60 Städte mit Toiletten, Bushaltestellen und Plakatflächen aus und zählt sich zu den führenden Firmen der Branche. 2006 stellte die Firma 50 neue Beschäftigte ein, jetzt sind es insgesamt 600. In diesem Jahr sollen „mindestens 35“ Beschäftigte hinzukommen, sagte Daniel Wall kürzlich.

Er ist seit Anfang des Jahres Vorstandschef der Wall AG. Sein Vater, Hans Wall, fungiert als Vorsitzender des Aufsichtsrats, in dem auch Michel Friedman und Meinhard Miegel sitzen. Die Wall AG gehört zu 52 Prozent Hans Wall und zu 35 Prozent JCDecaux. Die restlichen 13 Prozent hält Daniel Wall.

Auch die VVR Wall wird von einem Familienmitglied geführt. Zum Geschäftsführer der GmbH wurde Olaf Wall bestellt. Der 37-jährige Industrie- und Diplom-Kaufmann war sieben Jahre lang als Management-Berater für Accenture und Pricewaterhouse Coopers tätig und leitet seit 2004 das Controlling der Wall AG. Er ist ein Cousin des Vorstandsvorsitzenden der Wall AG, Daniel Wall. Die VVR Wall unterhält das größte Werbesäulennetz der Welt und ist Exklusivanbieter für Transport Media in Berlin.

Nummer eins der Branche in Deutschland ist Ströer. In Deutschland bestückt das Unternehmen insgesamt rund 220 000 Werbeflächen. Grundlage sind Verträge mit mehr als 600 kommunalen Vertragspartnern und mehr als 20 000 private Verträge. In Deutschland beschäftigt Ströer rund 1100 Mitarbeiter.

Daniel Rhee-Piening

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