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Wirtschaft: Berlins Kaufkraft liegt auf Rang 297

Die reichsten Deutschen wohnen in Südbayern und im Raum Frankfurt am Main

Berlin - Reiche Leute zieht es in den Süden. Oder der Süden Deutschlands bringt reiche Leute hervor. Was von beidem nun stimmt, ist nicht ganz klar. Fest steht aber, dass die wohlhabendsten Deutschen, wie auch in den Jahren zuvor, in Südbayern und rund um die Mainmetropole Frankfurt leben. Das hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in ihrer am Mittwoch in Nürnberg veröffentlichten Studie zur Kaufkraft in Deutschland bekannt gegeben.

Demnach steht der oberbayerische Landkreis Starnberg auf Rang eins der Liste. Den dort lebenden Bürgern sollen laut GfK-Berechnungen 2007 im Schnitt 26 120 Euro pro Jahr zur Verfügung stehen. Damit haben die Starnberger rund 45 Prozent mehr Geld in der Tasche als der bundesweite Durchschnitt. Der soll im kommenden Jahr von momentan 17 631 Euro pro Bürger auf etwa 18 055 Euro leicht ansteigen, erwarten die Forscher. Neben Südbayern liegen auch die hessischen Landkreise Hochtaunus und Main-Taunus, die als beliebte Wohnorte für Frankfurter Börsianer und Banker gelten, hinsichtlich der Kaufkraft unter den fünf Bestplatzierten.

Unter der Kaufkraft versteht die GfK das verfügbare Einkommen – dabei sind Steuern und Sozialabgaben bereits gezahlt und staatliche Leistungen wie beispielsweise Kinder- oder Arbeitslosengeld schon inklusive.

Weniger gut schneiden in der GfK-Studie die neuen Bundesländer ab. Hier liegt die Kaufkraft unter dem Durchschnitt. „Dennoch setzt sich hier der positive Trend der Vorjahre auch im kommenden Jahr fort“, sagte GfK-Experte Joachim Opferkuch. Ausnahmen bilden Berlin und Potsdam, wo die Kaufkraft im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat. So landet Berlin bundesweit auf Rang 297. Bei insgesamt 439 Landkreisen steht die Hauptstadt damit im hinteren Mittelfeld. Potsdam schneidet mit Listenplatz 258 etwas besser, aber auch relativ schwach ab. Und das, obwohl die brandenburgische Hauptstadt der insgesamt zweitstärkste Landkreis der neuen Bundesländer ist. Eine Ursache für das schlechte Ergebnis der beiden Städte sehen die Konsumforscher darin, dass die Kaufkraft zunehmend aus den Innenstädten in das Umland abwandert – ein Trend, der für ganz Deutschland gilt.

Die Regionen mit den höchsten Zuwächsen sind einige Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern. Dort werde das weit unterdurchschnittliche Einkommensniveau durch strukturfördernde Maßnahmen und staatliche Transferleistungen konstant angehoben, hieß es. Das Schlusslicht der Statistik wird von der GfK nicht veröffentlicht. Die Marktforscher wollen damit vermeiden, dass auf die ohnehin schon schwachen Regionen ein schlechtes Licht geworfen wird.

Basis der GfK-Zahlen sind neben der Lohn- und Einkommensteuerstatistik Statistiken zur Berechnung der staatlichen Leistungen sowie Prognosen der Wirtschaftsinstitute.

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