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Ein erstes Bewerberfotos eines (unbekannten) Firmengarten in Berlin. Wer sagt, dass nur graugrüne Zwecksträucher die Betriebsflächen zieren sollen?

© Moritz Lösch/IHK Berlin (promo)

Berlins schönste Firmengärten gesucht: Die etwas andere Wachstumstrategie

Beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" durfte Berlin nie mitmachen. Zu groß. Jetzt suchen Kammern und Verbände erstmals die schönsten Firmengärten der Stadt.

Die Zeiten sind so hart und so schnell. Fast täglich befasst sich eine Konferenz in der Hauptstadt mit zerstörerischen („disruptiven“) Geschäftsmodellen oder dem Wandel der Arbeitswelt in der „Industrie 4.0“. Vor diesem Hintergrund überraschen die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), die Handwerkskammer, die Standortförderagentur Berlin Partner und einige Verbände mit einem Aufruf zu einem neuen Wettbewerb. Im Fokus stehen auch hier „Wachstumsstrategien“, doch Tempo und Konkurrenzkampf stehen diesmal nicht im Mittelpunkt: Gesucht werden Berlins schönste Firmengärten!

Erstmals rufen die Kammern und Institutionen Berlins Unternehmen dazu auf, ihre Gärten, Innenhöfe, Atrien, Dachterrassen oder gleich das ganze Firmengelände vorzustellen. „Grüne Investitionen in ein attraktives Arbeitsumfeld rechnen sich nicht nur für Unternehmen und Mitarbeiter, sondern leisten gleichzeitig einen nachhaltig ökologischen Beitrag in einer wachsenden Stadt“, heißt es in der Ankündigung.

Was zunächst ein wenig klingt wie ein drolliger Abklatsch der Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“ (seit 1998 „Unser Dorf hat Zukunft“) hat tatsächlich einen tieferen Hintergrund. Es geht nicht nur um Schönheit, die ja bekanntlich im Auge des Betrachters liegt. Sondern auch um Beispiele für praktischen Umweltschutz und Mitarbeitermotivation. Gewürdigt und prämiert werden nicht nur floristische Kleinode sondern auch unscheinbare Dinge, zum Beispiel Regenwasserauffanganlagen.

Steinige Wachstumsstrategie: Wer Mitarbeitern kleine Oasen der Ruhe bietet, kann als Arbeitgeber womöglich auch mit mehr Leistung rechnen.
Steinige Wachstumsstrategie: Wer Mitarbeitern kleine Oasen der Ruhe bietet, kann als Arbeitgeber womöglich auch mit mehr Leistung rechnen.

© Moritz Lösch/IHK Berlin (promo)

Die Schirmherrschaft teilen sich IHK-Präsidentin Beatrice Kramm und Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD). Unterstützt wird der Wettbewerb unter anderem vom regionalen Bund Deutscher Landschaftsarchitekten und dem Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Letztere dürften natürlich auch hoffen, das sich bei der Aktion potenzielle Kunden für ihre Mitgliedsfirmen zu erkennen geben.

Firmen können noch bis zum 15. August ihre Fotos und Konzepte einreichen unter www.firmengaerten-berlin.de. Die von einer Jury gekürten Sieger sollen am 29. September im Rahmen einer Veranstaltung im Vorfeld der Internationalen Gartenausstellung geehrt werden. Die IGA 2017 findet ab Mitte April in Berlin-Marzahn statt.

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