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Wirtschaft: Bescheidenes Glück der Bankgesellschaft

Von Daniel RheePiening Ganz Deutschland redet über die Bankenkrise, und ausgerechnet jetzt fragt die Bankgesellschaft Berlin: „Welche Bankenkrise?“ Das Haus legt Geschäftszahlen vor, die von allen Beobachtern zumindest einigermaßen positiv bewertet werden.

Von Daniel RheePiening

Ganz Deutschland redet über die Bankenkrise, und ausgerechnet jetzt fragt die Bankgesellschaft Berlin: „Welche Bankenkrise?“ Das Haus legt Geschäftszahlen vor, die von allen Beobachtern zumindest einigermaßen positiv bewertet werden. Doch die Freude ist billig zu haben: Die Reaktionen zeigen zunächst nur, wie tief die Ansprüche an den Berliner Konzern gesunken sind. Nach Jahren, in denen die Bankgesellschaft immer neue Horrorzahlen veröffentlichte, in denen sie Milliarden vom Steuerzahler zum Überleben brauchte, kann man sich jetzt schon über einen Verlust von nur 48 Millionen Euro im eigentlichen Bankgeschäft freuen.

Sicherlich, der Vorstandsvorsitzende Hans-Jörg Vetter hat etwas geschafft. Aber allein der Blick auf den gesamten Verlust von fast 700 Millionen Euro zeigt, dass die Bank schon jetzt rund 40 Prozent der für die gesamte Sanierung eingeplanten Verluste „verbraucht“ hat. Es darf also nicht so weitergehen, dabei beginnt jetzt der schwierigere Teil des Weges. Sparen fällt am Anfang immer relativ leichter. Im ersten Jahr lassen sich bei den Sachkosten noch schnelle Schnitte machen. Einige Filialen sind schnell geschlossen. Beim Personalabbau gehen meist die, die ohnehin gegangen wären. Zudem darf die Bank sich nicht damit begnügen, ihre Problemkredite abzubauen und ihre Bilanzsumme und damit ihr Geschäftsvolumen zu vermindern. Sie muss ihr Privatkundengeschäft qualitativ und quantitativ ausbauen. Und da bleibt die Frage, ob ihr dies aus eigener Kraft in einem immer härter umkämpften Markt gelingen kann: Wahrscheinlich ist es nicht. Deshalb sollten die nach wie vor bestehenden Kaufangebote nicht einfach vom Tisch gewischt werden.

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