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Japans Zentralbank hat am Freitag überraschend einen Negativzins eingeführt

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Beschluss der Notenbank: Japan führt Negativzinsen ein

Überraschend hat die japanische Notenbank die Einführung von Strafzinsen beschlossen. Grund ist der Kampf gegen die Konjunkturabschwächung.

Japans Zentralbank hat am Freitag überraschend einen Negativzins eingeführt, um die niedrige Inflation und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Banken, die bei der Notenbank Geld parken statt es an Kreditnehmer auszuleihen, müssen dafür künftig 0,1 Prozent der deponierten Summe zahlen. Gleichzeitig verlängerte die Zentralbank ihre selbst gesetzte Frist, die Inflationsrate auf rund zwei Prozent zu steigern, um sechs Monate.

Die Entscheidung, einen Strafzins einzuführen, sei mit einer knappen Mehrheit von fünf zu vier Stimmen gefallen, teilte die Bank mit. Fällig werden die 0,1 Prozent, die Banken der Zentralbank zahlen müssen, ab dem 16. Februar. Der Satz könne "wenn nötig" auch noch steigen, erklärte die Bank. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Sommer 2014 als erste große Notenbank einen Negativzins eingeführt.

Schwankungen auf Finanzmärkten

Japans Zentralbank teilte am Freitag zudem mit, dass sie ihr Programm zum Aufkauf von Wertpapieren unverändert bei umgerechnet rund 600 Milliarden Euro pro Jahr belässt. Eingeführt hatte die Bank diese so erzeugte Geldschwemme im Oktober 2014.

Den Strafzins für die Banken begründete die Zentralbank mit den Schwankungen auf den weltweiten Finanzmärkten vor dem Hintergrund fallender Ölpreise, Unsicherheiten in den Schwellenländern und bei Rohstoffexporteuren und dem schwächelnden Wachstum in China. An der Börse in Tokio stiegen die Kurse. Der Nikkei-Index legte bis Handelsschluss um 2,8 Prozent auf 17.518,30 Punkte zu. Die japanische Währung Yen fiel gegenüber Dollar und Euro. dpa

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