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Wirtschaft: Beschwerde gegen Telekom

BRÜSSEL .Die Europäische Kommission prüft, ob die Deutsche Telekom AG ihre Marktmacht mißbraucht, um den Wettbewerb auf dem europäischen Internet-Markt zu behindern.

BRÜSSEL .Die Europäische Kommission prüft, ob die Deutsche Telekom AG ihre Marktmacht mißbraucht, um den Wettbewerb auf dem europäischen Internet-Markt zu behindern.EU-Wettbewerbskommissar Karel Van Miert werde eine Beschwerde von AOL Europa überprüfen, sagte ein AOL-Sprecher.AOL Europa ist ein Gemeinschaftsunternehmen des weltgrößten Online-Dienstes America Online und Bertelsmann.Die EU werde in den kommenden sechs Wochen entscheiden, ob ein formelles Verfahren eingeleitet wird.

AOL Europa wirft der Telekom vor, wettbewerbswidrig den Dienst T-Online mit Gewinnen aus dem Telefongeschäft zu subventionieren.Die Telekom hatte zum 1.April eine große Internet-Preisoffensive angekündigt: Statt bisher acht bis 13 Pfennige soll die Onlineminute inklusive Netzzugang vom 1.April an nur noch sechs Pfennige kosten.

"Der Fall T-Online ist typisch für die Verzerrung des Online- Wettbewerbs durch die Ex-Monopol-Gesellschaften in den europäischen Ländern", sagte Stephan Naundorf, ein Sprecher von AOL-Europa.Dabei gehe es nicht nur um eine undurchsichtige Preisstruktur, sondern auch um andere Benachteiligungen, etwa beim Umgang mit Kundendaten der Telekom.

Telekom-Sprecher Ulrich Lissek sagte, der Vorwurf, die Telekom benachteilige mit ihren günstigeren Online-Tarifen andere Provider, ziele ins Leere.So habe die Betreibergesellschaft von T-Online mit der Konzernmutter Telekom über ein bestimmtes Minutenkontigent Sondertarife vereinbart.Dies stehe jedem anderen Anbieter frei, sagte Lissek.Die Telekom-Tochter T-Online stellt mit 2,8 Millionen Kunden den größten Online-Dienst in Deutschland.AOL verfügt in Europa über 1,6 Millionen Kunden, davon rund 800 000 in Deutschland.

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