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Beteiligungsgeschäfte: Springer will Sanierungsfälle kaufen

Der Konzern Axel Springer will den Medienmarkt nach günstigen Kaufgelegenheiten überprüfen. Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner betonte, er würde jederzeit eine Investition in Milliardenhöhe wagen und notfalls Schulden in Kauf nehmen.

Hamburg - "Ich würde ausgesprochen gerne sanierungsbedürftige Geschäfte kaufen", sagte der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner der "Financial Times Deutschland". "Es kann sehr attraktiv sein, unterbewertete Geschäfte zu kaufen, die saniert werden müssen, deren Wert man steigern kann, indem man Management- und Branchenerfahrung einsetzt."

Springer habe derzeit viel überschüssiges Geld und zudem eine hohe Bonität bei den Banken. Der Springer-Vorstandsvorsitzende verdeutlichte, dass er jederzeit eine Investition in Höhe mehrerer Milliarden wagen würde. Springer könne sich problemlos bis zum Dreifachen seines operativen Jahresgewinns von 433 Millionen Euro verschulden, sagte Döpfner. "Aber wir würden uns auch über diese Grenze hinaus verschulden, wenn wir eine Kaufgelegenheit hätten, die es wert wäre."

Hauptinteresse an Fernsehbeteiligungen

Bei einer Übernahme von der ProSiebenSat.1 Media AG hätte sich Springer mit dem 4,6-fachen des operativen Gewinns verschuldet. Im Dezember hatten die Finanzinvestoren KKR und Permira für rund drei Milliarden Euro die Kontrolle bei der ProSiebenSat.1 Media AG übernommen. Das Kartellamt hatte den Kauf durch Springer im vergangenen Jahr verhindert.

Generell bleibe Springer den Angaben zufolge vor allem an Fernsehbeteiligungen in ganz Europa interessiert, sagte Döpfner: "Wenn man wirklich Zugang zu Bewegtbildern haben will und sich nicht die Preise diktieren lassen will, sollte man an Fernsehsendern beteiligt sein. Kooperationsverträge reichen da nicht aus", betonte er. (tso/ddp)

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