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Betriebsrat Bernd Osterloh: VW versagt im US-Geschäft

Bernd Osterloh spricht von „Katastrophe“

Der Konzernbetriebsratschef von Volkswagen, Bernd Osterloh, wirft der Führung des Autokonzerns schwere Versäumnisse auf dem wichtigen US-Markt vor. „Das US-Geschäft ist eine Katastrophenveranstaltung“, sagte Osterloh am Mittwoch in Wolfsburg. Der nordamerikanische Automarkt wachse, „aber leider nicht in dem Segment, in dem wir unterwegs sind“. VW hatte vor drei Jahren in Chattanooga ein neues Werk für den US-Passat eröffnet. Nach anfänglichen Erfolgen verkaufte sich das Mittelklassemodell zuletzt schlechter. Insgesamt brachen die VW-Absatzzahlen in den USA im Dezember massiv ein. „Wir brauchen mehr als vier Modelle, die in Nordamerika gebaut werden“, sagte Osterloh. Eine rasche Erholung der US-Absatzzahlen erwartet Osterloh nicht. „Vor 2016 werden wir keine bessere Situation bekommen.“ 2016 will der Autobauer eine große Geländelimousine („Crossblue“) auf den US-Markt bringen.

Handlungsbedarf sieht Osterloh auch auf dem asiatischen Markt, wo VW zwar in China eine dominierende Rolle spiele, in anderen Regionen aber nur „homöopatisch“ vertreten sei. Vor allem Vietnam hält Osterloh für einen vernachlässigten Markt. Die länger bei VW diskutierte Produktion eines Budget-Cars, eines preiswerten Autos mit einfacher Ausstattung, sei überfällig. „Wir brauchen bald eine Entscheidung.“ Diese könne 2014 fallen.

Angesichts eines neuen Absatzrekordes – VW Pkw verkaufte 2013 weltweit 5,93 Millionen Fahrzeuge – zeigte sich Osterloh grundsätzlich zufrieden. „Wir sind erfolgreich“, sagte er. „Aber wir können noch besser werden.“ Als zentral geführter Konzern mit weltweit 570 000 Beschäftigten an 105 Standorten stößt VW offenbar an seine Grenzen. „Einige glauben, man könne das alles aus Wolfsburg steuern“, kritisierte der Betriebsratschef. Der Erfolg in China zeige, „dass mehr Verantwortung in die Regionen abgegeben werden sollte“.

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