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Betriebsrat: Fiat will bei Opel einsteigen

Fiat steht kurz vor der Übernahme des angeschlagenen Automobilkonzerns Opel, sagt der Betriebsrat der GM-Tochter. Die Arbeitnehmervertreter haben deshalb große Befürchtungen.

Fiat ist kurz davor, Opel zu übernehmen. Klaus Franz, Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, bestätigte damit einen entsprechenden Medienbericht. Er fürchtet einen "dramatischen Abbau von Arbeitsplätzen und Werksschließungen in Deutschland", sagte Franz dem Magazin Spiegel Online

Derzeit wird innerhalb der Bundesregierung eine Staatsbürgschaft für Opel diskutiert. Bedingung für solch ein Eingreifen des Staates ist ein tragfähiges Zukunftskonzept, sowie ein weiterer Investor aus dem privaten Sektor. Einem möglichen Investor für Opel hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits Ende März staatliche Unterstützung zugesagt. An dieser Unterstützung sei Fiat nun sehr interessiert, fürchtet Franz: "Die haben 14,2 Milliarden Euro Schulden und richtig dicke Liquiditätsprobleme." Spätestens nach der Bundestagswahl würde Fiat massiv Stellen in Deutschland abbauen, prognostiziert Franz.

Fiat selbst machte bislang keine Angaben zu seinem angeblichen Interesse. Auch der hessische Ministerpräsident Roland Koch gibt sich bedeckt: "Der Autozulieferer Magna und Fiat reihen sich ein in die Reihe möglicher Partner", sagt er. Magna ist ein österreichisch-kanadischer Automobilzulieferer und in Kanada das größte Unternehmen dieser Art. Eine Vorentscheidung über den künftigen Opel-Investor sei noch nicht gefallen, betont Koch.

Es wäre nicht die erste Zusammenarbeit zwischen Opel und Fiat: General Motors, der Mutterkonzern von Opel, hatte sich vor neun Jahren selbst an Fiat beteiligt, stieg Anfang 2005 gegen eine Zahlung von 1,5 Milliarden Euro aber aus der Allianz wieder aus. (mm/dpa)

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