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Wirtschaft: Bewag rechnet mit wachsenden Erträgen

Steigende Konzessionsabgabe an das Land erfolgreich kompensiert Berlin(dw).Trotz der steigenden Konzessionsabgaben an das Land Berlin konnte der Energieversorger Berliner Kraft- und Licht (Bewag)-Aktiengesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr 95/96 einen Überschuß von 169 Mill.

Steigende Konzessionsabgabe an das Land erfolgreich kompensiert Berlin(dw).Trotz der steigenden Konzessionsabgaben an das Land Berlin konnte der Energieversorger Berliner Kraft- und Licht (Bewag)-Aktiengesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr 95/96 einen Überschuß von 169 Mill.DM erwirtschaften.Der Bilanzgewinn erhöhte sich um 12 Mill.DM auf 90 Mill.DM.Wie Vorstandsprecher Dietmar Winje bei der Präsentation der Jahresbilanz am Donnerstag mitteilte, werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, die Dividende von 7 auf 8 DM zu erhöhen.Dies sei "ein weiterer Schritt hin zu der von der Bewag angestrebten branchenüblichen Gewinnausschüttung", begründete Winje diese dritte Dividendenanhebung in Folge.Im neuen Geschäftsjahr werde die Bewag jedoch durch den nochmaligen Anstieg der Konzessionsabgabe sowie durch die Strompreissenkungen "wieder starken Belastungen ausgesetzt sein." Winje zeigte sich jedoch zuversichtlich, daß diese Belastungen durch Minderausgaben für Brennstoffe, Instandhaltungen, Investitionen sowie Personal "mehr als kompensiert werden können." Vorstandsmitglied Bernd Balzereit erwartet für das neue Geschäftsjahr ein Ergebnis, "das wieder eine angemessene Verzinsung des Eigenkapitals und darüber hinaus Reservenbildung zuläßt." Es sei vorgesehen, aus dem Überschuß des abgelaufenen Geschäftsjahres 79,1 Mill.DM in die Gewinnrücklagen einzustellen.Hoffnung mache dieKostenentlastung im Brennstoffbereich.Durch das Auslaufen des "Jahrhundertvertrages" sei es seit Beginn dieses Jahres erstmals möglich, Ruhrkohle zu Weltmarktpreisen zu verstromen.Insgesamt konnten die Materialkosten so um 11 Prozent auf 1,68 Mrd.DM verringert werden. Vorstandsmitglied Michael Pagels sagte, daß der Stellenabbau der Bewag "wie geplant" weitergehe.Zum Stichtag 30.Juni diesen Jahres waren bei dem Berliner Energieversorger noch 9766 Menschen beschäftigt, 449 weniger als im Vorjahr.Geplant sei es, die Zahl der Mitarbeiter bis Ende 1997 auf 9202 zu reduzieren. Wie Vorstandsmitglied Balzereit weiter ausführte, sei im vergangenen Jahr der Stromabsatz um 2,2 Prozent gestiegen.Die Umsatzerlöse stiegen wegen der Strompreissenkung für Industriekunden dabei jedoch nur um 1 Prozent auf rund 4,25 Mrd.DM.Das Stromgeschäft stagnierte nahezu bei rund 724 Mill.DM.Das Geschäft mit Wärme nahm hingegen um 6,4 Prozent zu. Vor dem Hintergrund des stagnierenden Stromabsatzes betonte Winje die Notwendigkeit, sich in neuen Geschäftsfeldern zu engagieren.Zusätzlich zum Kerngeschäft "wird sich die Bewag an Energiedienstleistungen, Telekommunikation, Entsorgung und Rechenzentrumsdiensten beteiligen." Wenig Probleme sieht Winje, wenn ab 1.Januar 1999 eine EU-Richtlinie in Kraft tritt, wonach Stromverbraucher von mehr als 40 Gigawatt ihr Versorgungsunternehmen frei wählen können."Wir haben nur wenig Unternehmen dieser Größenordnung in Berlin und sind deshalb nicht so gefährdet." Das Sparprogramm solle weitergehen, die Bewag auf Profit-Center umgestellt werden.Dabei könnte auch der Anteil der Strom-Eigenproduktion gesenkt werden."Jedes Kraftwerk kommt auf den Prüfstand", so auch Vorstandsmitglied Klaus Bechthold.Es seien aber kurzfristig keine Entscheidungen über Kraftwerksschließungen zu erwarten. Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG zeigte sich über die Pläne der Bewag besorgt."Die Stillegung von 30 Prozent der Kraftwerksleistung wird mit einem 20prozentigen Personalabbau einhergehen, wodurch etwa 1900 Arbeitsplätze bis zum Jahr 2005 verloren gehen", erklärte DAG-Abteilungsleiter Sven Bergelin.Er forderte die Bewag auf, mit der DAG Verhandlungen über die tarifvertragliche Sicherung von Arbeitsplätze aufzunehmen.

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