zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Bewag: Southern will mit Eon verhandeln

Zwei Tage nachdem sich der Bewag-Eigentümer Southern Energy per einstweiliger Verfügung gegen den Verkauf von 49 Prozent Eon-Anteilen am Berliner Energieversorger an die Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) gewehrt hat, wollen die Amerikaner nun verhandeln. Barney Rush, Europa-Chef von Southern und Bewag-Aufsihtsratschef, sagte am Freitag in Berlin, er strebe in Verhandlungen mit Eon eine "effiziente und faire" Lösung für die Zukunft der Bewag an.

Zwei Tage nachdem sich der Bewag-Eigentümer Southern Energy per einstweiliger Verfügung gegen den Verkauf von 49 Prozent Eon-Anteilen am Berliner Energieversorger an die Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) gewehrt hat, wollen die Amerikaner nun verhandeln. Barney Rush, Europa-Chef von Southern und Bewag-Aufsihtsratschef, sagte am Freitag in Berlin, er strebe in Verhandlungen mit Eon eine "effiziente und faire" Lösung für die Zukunft der Bewag an. Southern will die unternehmerische Führung bei der Bewag behalten und selbst Mehrheitseigentümer bei der Bewag werden.

Gleichzeitig bekräftigte Rush allerdings die rechtliche Position von Southern. Im Konsortialvertrag, der seit 1997 Southern (26 Prozent), Preussen Elektra (23 Prozent) und Bayernwerk (26 Prozent) in Berlin aneinander bindet, seien Southern Rechte zugesprochen worden, für die man juristisch streiten werde. "Wir sind sicher, den Rechtsstreit zu gewinnen", sagte Rush.

Southern halte an den Plänen fest, gemeinsam mit der Bewag in Ostdeutschland eine "neue Kraft" auf dem Energiemarkt zu schaffen. Im Mittelpunkt stehe ein Energieverbund aus Bewag, Veag und Laubag. Als weiterer Partner sei auch die Mibrag erwünscht. Zentrale dieses neuen Konzerns soll Berlin sein, betonte der Bewag-Aufsichtsratschef. Rush hob hervor, Southern sei das einzige Unternehmen, dass sich bisher klar zur Abnahme von jährlich 50 Terrawattstunden Veag-Strom verpflichtet habe.

Scharf griff der Southern-Manager den Konkurrenten HEW an. Dessen Interesse würde durch den künftigen Mehrheitseigner Vattenfall (Stockholm) bestimmt. Die Schweden sähen im Einstieg als Mehrheitseigner bei der Bewag nur den Absatzmarkt für überschüssigen Strom. Rush betonte, dass einzig die Amerikaner eine "privatwirtschaftliche Lösung" garantierten: "Wenn Vattenfall erst einmal die Mehrheit bei HEW übernommen hat, ist auch der hamburgische Energieanbieter wieder verstaatlicht. Das Gleiche droht der Bewag." (Eigentümer von Vattenfall ist der schwedishe Staat).

Überraschend bekannte sich auch Bewag-Vorstandsvorsitzender Dietmar Winje nachdrücklich zu dem Konzept der amerikanischen Anteilseigner. Er sei sicher, das Southern für die Umsetzung der Verbundstrategie mit der Veag "der beste Partner" ist. Die Bewag dürfe nicht auf die Funktion eines regionalen Verteilers reduziert werden. "Southern Energy und Bewag wollen keine verlängerte Werkbank im Osten Deutschlands", betonte Winje.

Vergangene Woche hatte Eon überraschend angekündigt, 49 Prozent der Bewag-Anteile an HEW zu verkaufen und ein ebenfalls vorliegendes Kaufangebot von Southern nicht in Betracht gezogen.

asi

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false