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Wirtschaft: Bilfinger baut um

Roland Koch kann für eine Milliarde Euro zukaufen

Mannheim - Das zweitgrößte deutsche Bauunternehmen Bilfinger Berger ist mit dem Verkauf seiner australischen Tochter Valemus einen großen Schritt beim geplanten Konzernumbau zum Dienstleister weiter. Nach zahlreichen Rückschlägen wollten die Mannheimer ihr Baugeschäft bereits seit längerem um zwei Drittel zurückfahren. Doch im Juli war der geplante Börsengang der australischen Tochter im ersten Anlauf geplatzt.

Mit dem Verkauf an den australischen Immobilienentwickler Lend Lease für umgerechnet rund 700 Millionen Euro kommt nun etwa gleichviel Geld in die Kasse wie bei einem Börsengang. Das Geld sowie vorhandene eigene Mittel will Bilfinger Berger in das Dienstleistungsgeschäft stecken. Ende 2011 oder spätestens Anfang 2012 werde das Ziel einer auf zwei Milliarden Euro verringerten Bauleistung erreicht, hieß es.

Bauen bleibe aber weiter Kernaktivität von Bilfinger, betonte Finanzvorstand Joachim Müller. Dazu zähle der Hochbau in Deutschland sowie das Ingenieurbaugeschäft in ausgewählten Regionen. Für Dienstleistungen rund ums Bauen sei eine gewisse Mindestgröße erforderlich. Der Anteil der Dienstleistungen an der Leistung des Konzerns hatte sich durch gezielte Zukäufe und eine selektive Auftragsannahme im Bau von rund einem Drittel 2005 auf etwa 80 Prozent 2009 erhöht.

Das im M-Dax notierte Unternehmen, das ab März von dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch geführt wird, hat nach dem Verkauf nun bis zu einer Milliarde Euro für Zukäufe parat. Neben technischen Ergänzungen seien auch größere Käufe von 280 Millionen bis 350 Millionen Euro möglich, hieß es. Bilfinger Berger stehe dabei jedoch nicht unter Zeitdruck. dpa

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