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Wirtschaft: Binnenreederei strebt nach neuen Ufern

Gutes Ergebnis beschleunigt Modernisierung / Investitionen von zehn Mill.DM geplant BERLIN (ADN).

Gutes Ergebnis beschleunigt Modernisierung / Investitionen von zehn Mill.DM geplant BERLIN (ADN).Die Deutsche Binnenreederei (DBR), Berlin, steuert mit deutlich erhöhtem Güterumschlag und neuer Schiffstechnik auf Erfolgskurs.1997 wurde mit knapp 1,2 Mill.DM das Vorsteuerergebnis von 1996 mehr als verdoppelt, berichtete Prokurist Georg Seidel.Grundlage dafür war ein deutlicher Zuwachs des Gütertransports um 31,3 Prozent.Insgesamt beförderten die Berliner Binnenschiffer im vergangenen Jahr 10,9 Mill.Tonnen Güter.Die Umsatzerlöse legten Seidel zufolge wegen der harten Preiswettbewerbs "nur" um knapp ein Fünftel zu.Die Gesamtumsatzleistung des Unternehmens stieg auf 104,5 Mill.DM. Damit schlug die GmbH in Berlin-Stralau 1997 nahezu ein Achtel der gesamten Transportmenge deutscher Binnenschiffer um.Unter bundesdeutscher Flagge fahrende Schiffe beförderten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden 1997 rund 92 Mill.Tonnen Güter, erreichten angesichts harter ausländischer Konkurrenz und Transportausfällen durch niedrige Wasserstände im Herbst aber das Vorjahresergebnis nur knapp. Das Berliner Unternehmen hat sich nach Einschätzung von Geschäftsführer Hans-Wilhelm Dünner im europäischen Markt gut behauptet.Es stehe auf soliden Füßen und habe vor allem in Richtung Osteuropa neue Märkte erschließen können, bilanzierte er das Jahr 1997.Beispiele seien die Eröffnung der Direktcontainerlinie Rostock-Moskau, die Elbe-Containerlinie nach Tschechien und die Gründung der Europäischen Fluß-See-Transport-Union (ERSTU). Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit hat die GmbH, Nachfolgeunternehmen der früheren DDR-Binnenreederei, im vergangenen Jahr rund sechs Mill.DM investiert.Damit sind seit der Neugründung der DBR vor fünf Jahren schon mehr als 60 Mill.DM in die Modernisierung geflossen.22 mittelständische Unternehmen hatten zum 1.Februar 1993 die ehemalige DDR-Staatsreederei von der Treuhand übernommen.Von der Flotte aus mehr als 1000 Schiffen mit 450 000 Tonnen Transportkapazität waren zu diesem Zeitpunkt rund zwei Drittel ohne Einsatz.Im ersten Jahr nach der Neugründung wurde mit 5,8 Mill.Tonnen knapp die Hälfte der jetzigen Transportmenge umgeschlagen. Aus dem Startkapital der GmbH von 2,2 Mill.DM sind inzwischen 5,8 Mill.DM geworden.Die Mitarbeiterzahl - 320 Arbeitsplätze waren der Treuhand bei der Übernahme garantiert worden - stieg auf 550.Mit derzeit 70 Lehrlingen ist die Reederei zugleich größter Ausbildungsbetrieb der mittelständischen deutschen Branche.Die DBR verfügt heute zudem über rund ein Dutzend Niederlassungen im In- und Ausland, darunter in Bremen, Duisburg und Hamburg sowie in Moskau, London, Rotterdam und Szczecin (Stettin). In diesem Jahr soll der Flottenpark mit neuer Schubtechnik weiter modernisiert werden.Die Reederei plant nach den Angaben ihres Beiratsvorsitzenden Hans Gerd Heidenstecker den Bau neuer Schiffstechnik im Volumen von rund 10 Mill.DM.Auf Kiel gelegt werden soll der Prototyp eines Serienschubbootes mit 1400 kW Motorleistung, das europaweit auf allen Wasserstraßen rund um die Uhr eingesetzt werden kann.Hinzu kommt als Eigenentwicklung ein Containerschubleichter für Kanalfahrten.

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