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Wirtschaft: Biotech: Nicht alle Firmen überleben

Biotech - das Zauberwort trieb Börsianern bis Mitte vergangenen Jahres die Dollarzeichen in die Augen. Wer zum richtigen Zeitpunkt auf Werte wie Morphosys, Amgen oder Qiagen setzte, konnte satte Gewinne einfahren.

Biotech - das Zauberwort trieb Börsianern bis Mitte vergangenen Jahres die Dollarzeichen in die Augen. Wer zum richtigen Zeitpunkt auf Werte wie Morphosys, Amgen oder Qiagen setzte, konnte satte Gewinne einfahren. Im Sog der Börsenbaisse riss es aber auch Biotechaktien in den Keller. Trotzdem: "Die Branche bleibt überaus attraktiv", sagt Analystin Petra Meyer vom Bankhaus Sal. Oppenheim. "Was vor zehn Jahren Software war, ist heute Biotech." Die vollständige Entschlüsselung des Genoms dürfte einen weiteren Schub geben. Problematisch für Aktionäre: Längst nicht alle Biotechfirmen werden überleben.

Wer am Branchenboom teilhaben will, ohne große Pleiten zu erleben, wählt die sicherere Variante: Er investiert in Fonds. Für Michael Schimainski, Vertriebsleiter bei der Fondsgesellschaft Lacuna in Regensburg, ist der Moment für einen Einstieg günstig wie selten. "Die Talsohle bei den Biotechaktien ist erreicht." Mehr als 20 Prozent Rendite sei mit dem Biotechfonds des Hauses, dem DG Lux Lacuna BioTech Subfonds (WKN 989696), pro Jahr zu erreichen. "Damit wollen wir das Branchenwachstum übertreffen", sagt Schimainski.

Mindesteinlage für Fondsteilhaber sind 3000 Euro. Das Lacuna-Management setzt wie die meisten Manager deutscher Biotechfonds bevorzugt auf amerikanische Werte. Der Anteil im Portfolio beträgt 93 Prozent. Schwergewichte sind Osi Pharma, Vertex und Aviron. Grund für die Beliebtheit amerikanischer Biotechwerte: "Die US-Firmen sind Europa bei der Medikamentenentwicklung um fünf bis zehn Jahre voraus", sagt Michael Sistenich, Fondsmanager bei der DWS. Im Portfolio des von ihm gemanagten DWS Biotech-Aktien Typ O (WKN 976997) tummeln sich Millenium, Genentech, die älteste Biotechfirma der Welt und Amgen, mit der größten Marktkapitalisierung der Shootingstar der Branche. Aus Deutschland ist Qiagen dabei. Das Unternehmen ist bei der Aufbereitung künstlichen Erbguts Weltmarktführer und profitiert als Dienstleister vom Branchenwachstum. Im vergangenen Jahr war der DWS-Fonds wie alle reinen Biotechzertifikate recht schwankungsanfällig. So pendelte der Kurs der Fondsanteile zwischen 80 und 170 Euro. "Wer in einen Fonds investiert, sollte immer langfristig orientiert sein", sagt denn auch Nicolas Huber von der Zürich Investment in Frankfurt. Der Banker empfiehlt einen Anlagehorizont von fünf bis acht Jahren. Dabei hatten Teilhaber des Zürich Invest Life Science (WKN 849041) in 2000 wenig Anlass zur Klage. Bei einem Plus von 70 Prozent konnten sie sich die Hände reiben. Ein Grund: Das Fondsmanagement investiert in Biotechaktien als Beimischung. Klassische Pharmatitel mit einer starken Performance dominieren.

Wichtiges Kriterium ist die Bewertung der Firmen. "150 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung sind Pflicht." Die berücksichtigten Firmen stehen meist kurz vor der Einführung eines neuen Produktes. "Perlen" im Fonds sind Genentech, Celltech und Amgen. Big Player aus der Pharmabranche ist Viagra-Hersteller Pfizer. Deutsche Papiere wie Evotec, GPC Biotech und Morphosys finden sich eher selten in den großen Fonds.

Ansgar Siemens

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