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Peter Löscher

© dpa

Bis 2010: Siemens streicht 6400 Arbeitsplätze

Die Arbeitsstellen sollen in ganz Deutschland abgebaut werden, in Berlin trifft es 300 Mitarbeiter. Grund sind Einsparungen an Vertriebs- und Verwaltungskosten. Siemens-Chef Peter Löscher möchte den Elektrokonzern wettbewerbsfähiger machen.

Der Elektrokonzern Siemens streicht nach Informationen der "Bild"-Zeitung in Deutschland bis 2010 insgesamt 6400 Arbeitsplätze. Die Stellen sollen in der Verwaltung des Konzerns abgebaut werden, berichtete die Zeitung (Samstag). Am Standort München werden wohl 800 Jobs wegfallen, in Berlin gut 300. Das Abbauprogramm werde angeblich ohne betriebsbedingte Kündigungen umgesetzt. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat sollten am 7. Juli beginnen. Bis Herbst solle der konkrete Abbauplan stehen und die betroffenen Mitarbeiter informiert werden. Ein Siemens-Sprecher wollte sich zu dem Bericht zunächst nicht äußern.

Siemens will bis 2010 rund 1,2 Milliarden Euro an Vertriebs- und Verwaltungskosten einsparen und hat bereits klargemacht, dass dies auch Arbeitsplätze kosten werde. Wie viele Beschäftigte und welche Standorte von den Maßnahmen betroffen sein werden, ließ das Unternehmen aber bisher offen. Bei der IG Metall waren zunächst keine konkreten Zahlen bekannt. Ein Gewerkschaftssprecher erklärte dazu: "Wenn das stimmen sollte, ist es ärgerlich, dass die Presse das vor den Gremien der betrieblichen Mitbestimmung erfährt."

Auf betriebsbedingte Kündigungen soll verzichtet werden

Siemens-Chef Peter Löscher betonte in einem am Freitag bekanntgewordenen Brief an die Mitarbeiter: "Wir möchten schnell Klarheit schaffen, einen fairen Interessenausgleich für die betroffenen Mitarbeiter aushandeln, soziale Härten vermeiden und möglichst auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, wie es immer das Bestreben von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite bei Siemens war."

Zugleich verteidigte Löscher den geplanten Stellenabbau. Auch Siemens werde die gestiegenen Risiken der Weltwirtschaft durch hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie die Finanzkrise in den kommenden Monaten zunehmend zu spüren bekommen. Daher müsse der Konzern wettbewerbsfähiger gemacht werden. (sg/dpa)

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