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Wirtschaft: Bis zu 25 Cent teurer

Die Preise für Margarine steigen in diesem Jahr deutlich. Dafür bekommt man oft Qualitätsware

Das Beständigste an der Margarine war bisher ihr Preis. Denn im Gegensatz zur Butter hat sich Margarine im vergangenen Jahr nur minimal verteuert. So kosteten 500 Gramm Butter nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) im Dezember 2007 durchschnittlich 2,10 Euro und damit rund 50 Cent mehr als im Vorjahr. Margarine dagegen kostete im Schnitt mit 0,79 Euro nur einen Cent mehr als im Jahr davor. Doch das werde sich sehr bald ändern, sagte Hubertus Rau, Vorsitzender des Verbands der Deutschen Margarineindustrie und Geschäftsführer des Margarineherstellers Walter Rau (Deli Reform), dem Tagesspiegel. „Ich gehe davon aus, dass sich Margarine in den kommenden Monaten flächendeckend verteuern wird“, sagte Rau. Er erwarte einen Anstieg von 15 bis 25 Cent pro Becher. „Das ist abhängig vom Rohstoff, der in der Margarine hauptsächlich verwendet wird“, sagte Rau. So werde sich der Preisanstieg voraussichtlich vor allem bei Margarine aus Rapsöl bemerkbar machen, schätzt Rau, weil sich dieser Rohstoff besonders verteuert habe. Einige Hersteller hätten ihre Preise daher bereits vor einigen Wochen angehoben.

Welche Qualität man dafür geboten bekommt, hat die Stiftung Warentest in einem aktuellen Test untersucht. Von 27 getesteten Vollfettmargarinen, also nicht fettreduzierten Produkten, haben nach Angaben des Prüfinstituts insgesamt 14 eine „gute“ ernährungsphysiologische Qualität: Das heißt, ihr Fettsäurespektrum kann helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Vier Produkte fielen besonders positiv auf: Das waren Bellasan von Aldi (Süd) für 55 Cent pro 500 Gramm, Deli Reform (95 Cent), K Classic von Kaufland (55 Cent) und Frisan von Norma (55 Cent). Aber auch andere preisgünstige Discountermarken werden empfohlen. So etwa Bonita (Penny), Ja! (Rewe) oder auch Delikata (Aldi/Nord). Hubertus Rau zufolge beliefert sein Unternehmen auch den Discounter Aldi. Bekannte Markenprodukte wie Rama, Flora Soft oder Homa Gold fielen in ernährungsphysiologischer Hinsicht dagegen nur „befriedigend“ aus.

Eine noch ungünstigere Fettsäurezusammensetzung hatten vier andere Marken: die Biomargarine Alsan und die Margarinewürfel Sana, Marina und Sonja (alle „ausreichend“). Die drei Würfelmargarinen sind traditionelle Ostprodukte. Seit den 50er Jahren braten und backen vor allem Menschen in Ostdeutschland damit. „Doch die Rezepturen sind überholt, auch weil sie zum Teil tierisches Fett enthalten“, schreiben die Tester. Heute besteht Margarine normalerweise nur aus pflanzlichen Ölen und Fetten.

In einer Hinsicht habe sich Margarine im Vergleich zu früheren Tests aber verbessert, heißt es bei der Stiftung Warentest. Denn früher entstanden als Nebenprodukt der Margarineherstellung reichlich Transfettsäuren, die dafür sorgen, dass der Cholesterinspiegel steigt. Doch dieses Problem gebe es nicht mehr, sagen die Tester. Inzwischen können die Hersteller diese Säurebildung mit schonenderen Verfahren vermeiden. Die früher üblichen Gehalte von bis zu 25 Prozent lassen sich so auf ein bis zwei Prozent im Fett reduzieren, die noch als akzeptabel gelten. Auch die meisten Testprodukte enthalten weniger als ein Prozent Transfett im Fett.

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