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Blauzungenkrankheit

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Blauzungenkrankheit: Massenimpfung gegen Ausbreitung von Tierseuche

Im Frühjahr breitet sich die Tierseuche auf den Weidewiesen aus. Nun will die Bundesregierung mit einer großflächigen Impfaktion die Ausbreitung eindämmen. Allerdings ist eine schnelle staatliche Zulassung eines Impfstoffes nicht in Sicht.

Die Bundesregierung will die weitere Ausbreitung der Blauzungenkrankheit mit einer großflächigen Impfaktion von Rindern, Schafen und Ziegen verhindern. Bis Mitte Mai wird ein Impfstoff von vier Herstellern vorliegen. Dieser ist jedoch noch nicht zugelassen, sagt der Parlamentarische Agrarstaatssekretär Gerd Müller (CSU). Deshalb soll die flächendeckenden Impfung von Mai an mit einer Eilverordnung sichergestellt werden.

Die Seuche wird mit Beginn der Weidesaison im Frühjahr zunehmen. Seit Jahresbeginn wurden 885 Fälle vom Agrarministerium festgestellt. Die meisten kranken Tiere zählen die Experten in Niedersachsen. Darunter sind 867 Rinder und 6 Schafe. Im vergangenen Jahr waren 20.479 Fälle registriert worden. Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung der Wiederkäuer, die von Mücken übertragen wird. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Selbst Milch und Fleisch betroffener Tiere können gegessen und getrunken werden.

Frankreich hat den Impstoff vorübergehend zugelassen

Das Agrarministerium räumt ein, dass die Krankheit durch die Impfungen nicht hundert prozentig zu stoppen ist. Das Impfen kann zumindest die Ausbreitung zu stoppen. Eine Impfstudie des Friedrich-Loeffler-Instituts untersucht ab März die Folgen und Nebenwirkungen auf die Tiere mit Hilfe erster Impfdosen.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Hans-Michael Goldmann wirft der Bundesregierung mangelhaftes Krisenmanagement vor. Die Nachbarstaaten gingen schneller vor, um an Impfstoffe zu kommen. Frankreich hat den Impfstoff vorübergehend zugelassen, um ihn sofort einsetzen zu können. (ml/dpa)

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