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Im Fluss. Die technischen Anforderungen an Arbeitnehmer ändern sich laufend. Um am Ball zu bleiben, gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote, ob Grundlagen wie E-Mailprogramme oder spezifische Anwendungen. Für jeden ist etwas dabei. Foto: dpa

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Wirtschaft: Bloß nicht auf der Leitung stehen

Ob Buchhalter oder Administratorin – IT-Weiterbildungen betreffen jede Branche.

E-Mails schreiben, Internetrecherche, Word, Excel oder gar Linux – ohne IT-Kenntnisse geht heute fast nichts mehr im Berufsleben. Zahlreiche verschiedene Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen gibt es in Berlin und Brandenburg. „Das Angebot umfasst die gesamte Palette von Grundkenntnissen in Word bis zum hochqualifizierten Server-Administrator“, sagt Horst Junghans von der Weiterbildungsdatenbank Berlin.

FÜR JEDERMANN

Der Markt wandelt sich rasant, die Anforderungen an Soft- und Hardware sowie die persönliche Ausbildung ebenfalls. Bei der Bildungsberatung Berlin fragt jeder Siebte nach Weiterbildungen im Bereich EDV-Anwendung, Programmierung und Administration.

„Dabei fragen Interessenten zumeist Basis-Anwenderkenntnisse nach, zum Beispiel den Europäischen Computerführerschein oder spezifische, Branchen bezogene Anwendungen wie DATEV, SAP oder CAD-Programme“, sagt Annett Ochla von der Bildungsberatung Berlin.

„Die IT-Branche ist ein Wachstumsmarkt“, sagt Rehländer. BBQ bildet vorrangig Arbeitslose weiter und bezeichnet sich selbst als einer der größten Anbieter für IT-Schulungen in Berlin. „Siebzig Prozent unserer Seminarteilnehmer haben ein halbes Jahr nach der Weiterbildung einen Arbeitsplatz, als Software-Entwickler oder Netzwerk-Administrator in einem kleinen Betrieb“, sagt Michael Rehländer, stellvertretender Geschäftsführer von Baumann Bildung und Qualifizierung (BBQ).

FÜR SPEZIALISTEN

Auch Fachleute müssen immer am Ball bleiben. Systemadministratoren oder IT-Berater stehen ganz oben auf der Wunschliste der Personalabteilungen. Auch SAP-Spezialisten oder Absolventen kaufmännischer IT-Ausbildungen werden gesucht. Jede zehnte Weiterbildungsanfrage 2011 bezöge sich auf eine IT-Weiterbildung, also eine Fortbildung in der Systemadministration, in der Softwareentwicklung oder zu Microsoft-Zertifikaten, sagt Annett Ochla.

Weil sich die Software rasant entwickelt, ist die Fortbildung in bestimmten Systemen besonders gefragt: Microsoft, Oracle, Java oder Linux-Zertifikate zeigen, dass der Teilnehmer als professioneller Administrator besonders gute Kenntnisse des einen oder anderen Systems erworben hat. „Solche Hersteller-Zertifikate werden immer wichtiger“, Rehländer von BBQ.

E-LEARNING

Grundlage vieler Schulungen sind mehrtägige bis mehrwöchige Präsenzveranstaltungen. Bundesweit ist E-learning – also die Weiterbildung über elektronische Medien – auf dem Vormarsch. Vor allem Schulungen zu neuer Software oder neuen Programm-Versionen werden in den Unternehmen heute mehr und mehr ohne Präsenzpflicht durchgeführt. Trend sind vor allem so genannte Webinare, also Internet basierte Seminare, in denen sich eine ganze Reihe von Teilnehmern über eine Chat-Funktion mit dem Dozenten oder untereinander austauschen kann.

BERATUNG

Vor jeder Weiterbildung sollte eine umfassende Beratung stehen. „Wir haben eine der besten Beratungslandschaften in Deutschland“, sagt Junghans. So helfen Berater, das richtige Institut zu finden. Neben einer Fülle an privaten Instituten bieten auch die Volkshochschulen Kurse von Word-Grundkenntnissen bis zum Linux-Administrator an.

FINANZIERUNG

Auch die richtige Finanzierung ist Thema der Beratung. IT-Weiterbildungen kosten von 32 Euro für einen Grundkurs an der Volkshochschule bis zu 1500 Euro für eine 20-tägige Ausbildung zum Systemadministrator. Eine ganze Reihe von öffentlichen Förderungen hilft, diese Ausgaben zu schultern. Die Bildungsprämie der Bundesregierung zum Beispiel, mit der sich seit 2008 mehr als 150 000 Menschen weiterbilden konnte. Sie besteht aus dem Prämiengutschein und dem Weiterbildungssparen. Einen Prämiengutschein, der 50 Prozent der Weiterbildungskosten – maximal 500 Euro – deckt, kann beantragen, wer eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreitet. Das Weiterbildungssparen wiederum ermöglicht es Angestellten, ihre Arbeitnehmersparverträge für die berufliche Fortbildung zu verwenden.

Axel Novak

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