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Wirtschaft: Blut für die Welt

Wissenschafts-Start-ups präsentieren sich in Berlin.

Berlin - Etwa 100 Millionen Blutspenden gibt es pro Jahr weltweit. Sie können Leben retten, sind aber mit Krankheitsrisiken verbunden und im Katastrophenfall nicht immer ausreichend vorhanden. Bis jetzt ist es aber noch niemandem gelungen, ein künstliches Blutersatzmittel ohne gefährliche Nebenwirkungen herzustellen. CC-Ery will das ändern und ist auf dem Weg, als erste Firma eine Zulassung in Europa und den USA für sein Blutersatzmittel zu bekommen. Jetzt sucht das 2008 gegründete Unternehmen, ein Spin-off der Charité, nach Investoren.

Doch CC-Ery hat starke Konkurrenz: Gleich 21 Start-ups präsentierten sich am Freitag bei Falling Walls Venture im Chamäleon Theater in den Hackeschen Höfen vor Investoren und Experten. „Da sitzen sicher mehr als 100 Milliarden Euro im Raum“, sagt Unternehmer Sebastian Turner, der die Falling Walls Foundation gegründet hat. Das ist eine Plattform, die bahnbrechende Innovationen aus der Forschung bekannt machen will, solche, die die Welt verändern, wie der Fall der Berliner Mauer. Zum ersten Mal gab es dabei das Forum für Start-ups: „Wir unterscheiden uns von allen anderen Veranstaltungen, weil wir hier ausschließlich wissenschaftsbasierte Firmen vorstellen“, sagt Turner. Gründer aus der Wissenschaft haben es wegen der oft langen Entwicklungszeiten deutlich schwerer, Kapital zu bekommen, als etwa Internet-Start-ups, die schneller am Markt sind. Da war es günstig, dass Turner mit dem europäischen Verband der Risikokapitalgesellschaften EVCA vereinbaren konnte, dass der sein Jahrestreffen in Berlin abhielt, so dass viele Investoren Gelegenheit hatten, vorbeizukommen.

Das Spektrum der Präsentationen reichte weit: von Helioz aus Wien, die eine preiswerte Lösung für sauberes Wasser in Entwicklungsländern auf Basis von Sonnenlicht entwickelt haben, über Glycemicon aus Zürich, die medizinische Nahrung zur Behandlung von Diabetes herstellen, bis zu Greasoline aus Oberhausen, die Biokraftstoff aus organischem Material und Abfällen produzieren, ohne dabei auf Nahrungsmittel zurückzugreifen. Der Biokraftstoff soll später sogar als Treibstoff für Flugzeuge zum Einsatz kommen. Ausgezeichnet als Start-up des Jahres wurde am Abend Cynora aus Karlsruhe. Das Team arbeitet an der Material- und Bauteilentwicklung von organischen Leuchtdioden – das sind Lichtquellen, die man auch auf Folie drucken kann. Die Jury sah hier großes Martpotenzial. vis

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