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BLUTDRUCKMESSGERÄTE IM TEST Ordentliche Leistung: Sicherheit für zu Hause

Jeder sollte seinen Blutdruck kennen. Neue Geräte erleichtern die Messung – dabei muss der Preis kein Qualitätsmerkmal sein

Jeder dritte Erwachsene in Deutschland ist daran erkrankt, aber nur wenige von ihnen wissen es: Bluthochdruck. Wer nichts dagegen tut, riskiert in manchen Fällen sogar sein Leben, denn Schlaganfälle oder Herzinfarkte sind oft die Folge. Jeder sollte daher seinen Blutdruck kennen und schnell handeln, wenn er zu hoch ist. Als zu hoch gelten bereits Werte jenseits von 135 zu 85 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Bei Vorerkrankungen wie Nierenschwäche oder für Diabetiker gelten noch strengere Grenzen.

Nie zuvor war es so leicht wie heute, seine eigenen Werte festzustellen. Blutdruckmessgeräte für den Hausgebrauch gibt es inzwischen von zahlreichen Anbietern, manchmal sogar als Aktionsware beim Discounter. Mehr als eine Million Stück wird inzwischen jedes Jahr verkauft. 15 dieser Geräte für die Selbstmessung am Handgelenk und am Oberarm hat die Stiftung Warentest untersucht. Vertreten waren alle Preisklassen – von elf bis hundert Euro.

Das Ergebnis fiel passabel aus: Immerhin vier Geräte erreichten das Gesamturteil „gut“, der Rest war zwar nur mittelmäßig, aber kein Messgerät fiel komplett durch. „Die Überraschung ist, dass auch bei Blutdruckmessgeräten der Preis kein Qualitätsmerkmal sein muss“, fasst Carl- Friedrich Theill von der Stiftung Warentest die Ergebnisse zusammen. Preiswerter Spitzenreiter mit „guter“ Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit ist bei den Geräten für das Handgelenk Boso Medistar S für 29 Euro. Aber auch das Gerät von Weinberger ist immerhin „befriedigend“ und kostet gerade mal zwölf Euro. Bei den vergleichsweise teuren Oberarmgeräten liegen Aponorm und Boso Medicus Family (beide 79 Euro) vorn. Dem mit 100 Euro teuersten Gerät im Test, dem Omron M9 Premium, gaben die Prüfer nur ein „ausreichend“. Bei diesem Messgerät für den Oberarm fiel die Messleistung zu ungenau aus.

Den Markt dominieren allerdings Handgelenkgeräte, die besonders kompakt und handlich gebaut sind. „Das macht das An- und Ablegen sehr einfach und ist günstig für den alltäglichen Gebrauch“, erklärt Carl-Friedrich Theill. Ein Nachteil ist jedoch, dass bei den Handgelenkgeräten darauf geachtet werden muss, dass sie in Herzhöhe gehalten werden. Das ist Voraussetzung für eine genaue Messung.

Bei den Oberarmgeräten löst sich dieses Problem von allein, weil sie schon auf Herzhöhe angebracht werden. Zudem zeichnen sie sich meist durch eine bessere Les- und Bedienbarkeit von Display und Tastenfeld aus, weil hier mehr Platz zur Verfügung steht. Dafür sind sie größer und aufwendiger beim Anbringen. „Beim Messen am Oberarm muss man sich also zwangsläufig etwas mehr Zeit nehmen“, sagt Theill. Grundsätzlich gebe es bei beiden Gerätetypen in ihrer Messgenauigkeit aber keine Unterschiede. „Jeder sollte sich daher vor dem Kauf genau überlegen, welches Gerät am besten zu seinen Bedürfnissen passt“, sagt der Tester.

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