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Wirtschaft: BMW bringt den Mini als Cabrio

Nach schwachen Monaten sollen neue Modelle im zweiten Halbjahr die Wende einleiten

München (nad). Trotz der Flaute auf dem Automarkt will BMW auf Rekordkurs bleiben. Dabei setze er vor allem auf ein starkes zweites Halbjahr, wenn neue Modelle auf den Markt kommen, sagte Konzernchef Helmut Panke am Donnerstag bei der Hauptversammlung in München. Für das kommende Jahr kündigte er die Einführung einer CabrioVariante des Mini an. Von den Aktionären erntete die BMW-Spitze viel Lob. „Ihre Aktionäre können sehr zufrieden sein. Machen Sie weiter so“, sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

„Wir werden das Mini-Produktprogramm um ein viersitziges Cabrio erweitern“, kündigte Panke in München an. Bereits in diesem Jahr soll es einen Mini mit Dieselmotor geben. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern weltweit mehr als 144000 Minis abgesetzt und damit seine ursprünglichen Ziele um rund 40 Prozent übertroffen.

Panke betonte, dass das Jahr 2002 das erfolgreichste in der Unternehmensgeschichte gewesen sei. BMW habe bei Absatz, Umsatz und Ertrag neue Höchstwerte erzielt. Der Jahresüberschuss der Gruppe kletterte 2002 erstmals über die Zwei-Milliarden-Marke. Für das laufende Jahr erwartet Panke nur eine „verhaltene Verbesserung der konjunkturellen Lage“. Dennoch bestätigte er seine Prognose, wonach BMW auf Konzernebene ein Ergebnis auf Vorjahresniveau anstrebt. „Die positiven Effekte unserer Produkt- und Marktoffensive werden erst im zweiten Halbjahr zur Wirkung kommen, wenn wir mit unseren neuen Modellen an den Start gehen“, sagte Panke. Im ersten Quartal musste BMW beim Vorsteuergewinn einen Rückgang von rund 18 Prozent auf 830 Millionen Euro hinnehmen. Insbesondere das Auslaufen der 5er-Reihe hat bei BMW zu deutlichen Absatzrückgängen geführt. Im zweiten Halbjahr will BMW Tempo machen und den neuen 5er, die 6er-Reihe und den kleinen Geländewagen X3 auf den Markt bringen. Seit Jahresbeginn sind bereits die überarbeiteten Modelle der 3er-Reihe und seit einigen Wochen der neue Roadster Z4 an den Start gegangen.

Große Hoffnungen setzt BMW auch in seine Expansion in neue Märkte wie Polen und Malaysia. Das vor einigen Wochen gegründete Gemeinschaftsunternehmen mit Brilliance in China bezeichnete Panke als „fundamentalen Meilenstein unserer Internationalisierung“. Als der am schnellsten wachsende Automarkt biete China „enormes Potenzial für die Zukunft“. Kräftig investieren will BMW auch in sein neues Werk in Leipzig, wo im Frühjahr 2005 der erste BMW vom Band laufen soll. Panke sagte, dass der Konzern in diesem Jahr nochmals 700 Arbeitsplätze in Leipzig schaffen und die Zahl der Stellen somit auf 1200 erhöhen will.

Die Aktionäre lobten die Konzernspitze einmütig für ihren Erfolgskurs. „Beim Anblick des Geschäftsberichts hat mein Herz innerlich gejubelt“, sagte ein Kleinaktionär. Kritik übten einige Anteilseigner allerdings daran, dass der Konzern seine Dividende von 0,52 Euro je Stammaktie nicht erhöht hatte. „Dürftiger geht’s fast nicht mehr“, sagte ein Aktionär. Auch der Kursverlust der Aktie von 40 Prozent in den letzten zwölf Monaten wurde vereinzelt beklagt.

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