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Wirtschaft: BMW: Favorit Ostdeutschland

Die Gerüchte um den Standort für ein neues Werk der Bayerische Motoren Werke (BMW) AG, München, reißen nicht ab. Während der Konzern am Donnerstag in München seinen Aufsichtsrat über die Standortsuche informiert hat, will die "Süddeutsche Zeitung" erfahren haben, dass der französische Bewerber Arras seine Chancen verspielt habe.

Die Gerüchte um den Standort für ein neues Werk der Bayerische Motoren Werke (BMW) AG, München, reißen nicht ab. Während der Konzern am Donnerstag in München seinen Aufsichtsrat über die Standortsuche informiert hat, will die "Süddeutsche Zeitung" erfahren haben, dass der französische Bewerber Arras seine Chancen verspielt habe. Gut im Rennen liege dagegen Kolin in der Tschechischen Republik. Andere Gerüchte sprechen von einem Aus für Augsburg und sehen Leipzig als Favoriten. Fünfter Bewerber ist Schwerin.

"Alle fünf Standorte sind noch gleichwertig im Rennen," betonte dagegen ein BMW-Sprecher. Arras sei nicht ausgeschieden. Die Aufsichtsratssitzung werde zudem keine Entscheidung oder weitere Einengung des Kandidatenkreises bringen. Wo das neue Werk gebaut wird, wolle BMW Ende dieses Monats mitteilen. Auch im Kreis der Aufsichtsräte wird keine Standortscheidung beim Treffen des Gremiums erwartet. Um das Werk bemüht hatten sich urspünglich über 200 Städte und Regionen in ganz Europa. In die neue Fabrik will BMW bis 2004 bis zu zwei Milliarden Mark investieren und rund 2 500 Arbeitsplätze schaffen. Bei Zulieferern sollen weitere 7 500 Stellen entstehen. Alle fünf offiziell verbliebenen Bewerber hätten ihre Vor- und Nachteile, heißt es bei BMW. In Kolin bieten die Lohnkosten gegenüber den drei heimischen Kandidaten angeblich einen Kostenvorteil von jährlich 200 Millionen Mark. Für Arras wird geltend gemacht, dass es nahe zu einem Atlanikhafen liegt und der BMW-Strategie entsprechen würde, dort neue Werke zu schaffen, wo große Absatzmärkte liegen. Für einen deutschen Standort spricht gut ausgebildetes Personal, das Fehlen von Mentalitätsunterschieden, die BMW in Großbritannien Probleme bereitet haben und die Nähe zum heimischen BMW-Werksverbund.

Vor allem Gewerkschafter wie IG Metall- Chef Klaus Zwickel, wollten zuletzt "klare Signale" für einen deutschen Standort erhalten haben. In Kolin bestehe ein "gewisses Planungsrisiko", sagen bayerische Metaller. Auch Augsburg genüge den BMW-Ansprüchen aber nicht, was Leipzig und Schwerin zu Favoriten machen würde.

tmh

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