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Wirtschaft: BMW freut sich über besten März aller Zeiten

Mit vielen neuen Modellen peilt der Münchner Konzern ein Rekordjahr an – scheut aber eine Prognose

München (nad). BMW will in diesem Jahr dank der Einführung neuer Modelle bei Absatz und Ergebnis in eine neue Dimension vorstoßen. „Wir werden damit beginnen, die ersten Früchte unserer Produkt und Marktoffensive zu ernten“, sagte Vorstandschef Helmut Panke am Mittwoch in München. Panke rechnet für 2004 bei allen drei Konzernmarken – BMW, Mini und Rolls-Royce – mit Absatzrekorden. Beim Ergebnis soll der Spitzenwert von 3,3 Milliarden Euro aus dem Jahr 2002 noch übertroffen werden. Eine Umsatzprognose für dieses Jahr wollte Panke auf Grund der Währungsunsicherheiten nicht abgeben. Infolge der positiven Geschäftsentwicklung soll die Dividende um zwölf Prozent auf 0,58 Euro je Stammaktie und um elf Prozent auf 0,60 Euro je Vorzugsaktie erhöht werden.

Im vergangenen Jahr war der Konzerngewinn vor Steuern wegen der Investitionen in neue Modelle und wegen Rückstellungen für Altersteilzeit um knapp drei Prozent auf 3,2 Milliarden Euro geschrumpft. Der Umsatz fiel wegen des starken Euro um mehr als zwei Prozent auf 41,5 Milliarden Euro. Währungsbereinigt wäre er nach Angaben von Finanzchef Stefan Krause um 4,2 Prozent gestiegen. Der Jahresüberschuss sank um 3,6 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Den Absatz konnte BMW trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds um 4,5 Prozent auf 1,1 Millionen Autos steigern, obwohl neue Modelle zum Teil erst 2004 auf den Markt kommen. Zum Erfolg trug vor allem das britische Kultauto Mini bei, von dem BMW 2003 fast ein Viertel mehr Fahrzeuge verkaufte als noch im Vorjahr.

Der kleine BMW kommt

Wachstumsimpulse gingen ferner von der BMW 3er-Reihe, dem Geländewagen X5 sowie von der neuen 5er-Limousine aus, die im Juli 2003 an den Start gegangen war. Auch die wegen ihres Designs nicht unumstrittene 7er-Baureihe trug wesentlich zum Erfolg bei. Panke zufolge erreichte sie mit einem Plus von mehr als acht Prozent den höchsten Absatzwert seit der Einführung dieser Modellreihe Ende der 70er Jahre. Von den Rolls-Royce Phantom-Fahrzeugen, die laut Panke kein Erst- oder Zweitwagen, sondern „im Schnitt der siebte Wagen in der Garage“ sind, verkaufte der Konzern im vergangenen Jahr 300 Fahrzeuge. In diesem Jahr sollen etwa 1000 der Luxuswagen im britischen Werk Goodwood vom Band rollen. Die BMW Group führt derzeit so viele Fahrzeugmodelle wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte ein. Im laufenden Jahr kommt die 6er-Modellreihe, der 5er-Touring, der 1er und das Mini Cabrio auf den Markt. Bereits im Januar kam der Geländewagen X3. Mit dem 1er, der von der Größenordnung mit dem VW Golf vergleichbar ist, füllt BMW seine Lücke in der unteren Segmentklasse. „Die BMW Group ist damit zukünftig in allen relevanten Marktsegmenten vertreten“, sagte Panke.

Der Vorstandschef deutete an, dass der Konzern zudem an der Entwicklung eines Van arbeitet. Es solle aber „kein normaler Van, sondern in erster Linie ein BMW“ sein, sagte Panke. Mit den Absatzzahlen zu Beginn dieses Jahres zeigte sich der BMW-Chef zufrieden. Nach einem schwächeren Januar und einem im Vergleich zum Vorjahr besseren Februar rechnet Panke mit dem „besten März aller Zeiten für BMW“. Der Konzern sei in allen wichtigen Regionen der Welt auf Wachstumskurs. Es gebe „in diesem Sinne keine Sorgenkinder“.

Große Erwartungen setzt der Konzern in die USA, die 2003 erstmals der absatzstärkste Markt waren und den Heimatmarkt Deutschland überholten. Der Konzern setzt mittlerweile rund 27 Prozent seiner Jahresproduktion in den USA ab und konnte dort seinen Marktanteil in den vergangenen zehn Jahren von 0,6 auf 1,7 Prozent fast verdreifachen. In Deutschland verbuchte der Konzern 2003 dagegen ein leichtes Absatzminus. Panke führte diese „Wachablösung“ auf die anhaltenden Reformdebatten in Deutschland zurück, die die Bürger verunsicherten und zu einer Kaufzurückhaltung führten.

Großes Zukunftspotenzial verspricht sich BMW von den asiatischen Märkten. 2003 verzeichnete der Konzern dort ein Absatzplus von 18,5 Prozent. Besonders stark wuchs der Marktanteil in Japan und China. Panke bekräftigte das Ziel, den Absatz in Asien bis zum Jahr 2008 auf 150000 Fahrzeuge zu steigern.

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