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Wirtschaft: BMW gewinnt, Mercedes verliert

Absatz von Daimler-Chrysler sinkt um vier Prozent/BMW mit Rekord /Autoshow in Detroit eröffnet

Berlin/Detroit (alf). DaimlerChrysler hat im vergangenen Jahr rund 150000 Autos weniger verkauft als im Vorjahr. Zum Rückgang trug vor allem die seit Jahren schwächelnde Chrysler Group bei, deren Absatz um mehr als fünf Prozent sank. Aber auch von der Top-Marke Mercedes-Benz wurden weniger Limousinen abgesetzt. Dagegen konnte BMW den Rekordwert des Vorjahres noch einmal übertreffen und verkaufte 4,3 Prozent mehr Autos als 2002.

Zu Umsatz und Ergebnis machte Daimler-Chrysler keine Angaben. Mit Spannung wird vor allem erwartet, ob die Krisentochter Chrysler das Gesamtjahr mit einer „schwarzen Null“ abschließen kann, nachdem es im zweiten Quartal auf Grund der Verkaufsrabatte in den USA einen Milliardenverlust gegeben hatte. „Trotz schwieriger Marktbedingungen konnte Chrysler 2003 beträchtliche Erfolge verbuchen“, kommentierte Chrysler-Chef Dieter Zetsche die Absatzzahlen. Das letzte Quartal sei „ziemlich gut gelaufen“. Zetsche ließ aber durchblicken, dass Chrysler wohl mit einem Verlust das Jahr abschließen werde. „Das Ziel, das wir uns gesetzt haben, forderte von uns eine Art von herkulischer Leistung“, sagte Zetsche der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Marktanteil von Chrysler in den USA fiel 2003 unter 13 Prozent. Marktbeobachter rechnen damit, dass in den nächsten Jahren Toyota den Platz der Nummer drei auf dem US-Markt hinter General Motors (GM) und Ford einnehmen wird. Da der Chrysler-Absatz im vierten Quartal aber über dem des Vorjahresquartals lag, äußerte sich Zetsche optimistisch. „Dieser Schwung wird uns auch bei den 2004 bevorstehenden Markteinführungen von neun neuen Modellen nach vorne bringen.“

Für die Mercedes Group kündigte Mercedes-Chef Jürgen Hubbert für dieses Jahr sechs Produktanläufe an. „Wir sind überzeugt, dass attraktive, kundenorientierte Fahrzeugkonzepte wie der neue SLK, die zweite Generation der A-Klasse oder der Smart forfour die Basis für weiteres Wachstum in den kommenden Jahren schaffen wird“, sagte Hubbert.

Unterdessen begann in Detroit die diesjährige North American International Autoshow. Für die deutschen Hersteller hat der größte Automarkt der Welt eine herausragende Bedeutung. Von den gut 16 Millionen in den USA abgesetzten Autos trugen im vergangenen Jahr rund 13 Prozent ein „deutsches“ Logo. Besonders erfolgreich war Porsche. Mit gut 30000 Sportwagen verkauften die Stuttgarter ein Drittel mehr in den USA. Das lag vor allem am Geländewagen Cayenne, den sich 13661 Amerikaner zulegten.

Offen bleibt weiterhin, ob sich Porsche neben dem 911er, dem Boxster und dem Cayenne eine vierte Baureihe zulegt. Branchenexperten rechnen damit, dass Porsche-Chef Wendelin Wiedeking eine Sport-Limousine oder ein großes Coupé plant. Wiedeking wurde von der Zeitschrift „auto motor sport“ derweil zum „besten Auto-Boss“ Deutschlands gekürt. Wie das Magazin mitteilte, hätten Wiedeking die erfolgreiche Einführung des Cayenne, die Entscheidung für das Montagewerk in Leipzig und die guten Unternehmenszahlen die Höchstwertung von fünf Sternen eingebracht. Ebenfalls fünf Sterne bekam BMW-Chef Helmut Panke.

Die BMW Group mit den Marken BMW, Mini und Rolls-Royce setzte im vergangenen Jahr 1,1 Millionen ab, das waren 4,3 Prozent mehr als 2002. Besonders erfolgreich war der Mini (plus 21,4 Prozent auf 175000) und der 5er BMW, der im vergangenen Juli eingeführt wurde. Der Autokonzern erwartet 2004 bei allen Marken Absatzzuwächse. „Wir werden weiterhin sehr profitabel sein und unsere Margen werden 2004 sehr gut sein“, sagte Konzernchef Panke in Detroit.

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