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Ab Herbst am Netz.

© dpa

Wirtschaft: BMW glaubt an die Elektro-Revolution

Vorstandschef verteidigt Investition in i-Modelle.

München - BMW will ungeachtet der Zweifel in der Branche mit seinem für Spätherbst geplanten Elektroauto Geld verdienen. „Wir werden vom Serienstart an mit jedem i3 einen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaften“, sagte Vorstandschef Norbert Reithofer am Dienstag auf der Hauptversammlung in München. Die millionenschweren Vorleistungen für das batteriebetriebene Fahrzeug aus dem Werkstoff Carbon seien bereits verkraftet. Was das neue Auto kosten wird und welche Produktions- und Verkaufszahlen BMW eingeplant hat, ließ der Vorstandsvorsitzende weiter offen.

Bei Umfragen äußern mögliche Nutzer von batteriebetriebenen Wagen immer wieder Bedenken wegen der höheren Preise und der niedrigeren Reichweiten als bei Benzin- und Dieselfahrzeugen. Unter den Autoherstellern war zuletzt die Skepsis in Bezug auf Elektroautos wieder gewachsen; auf einen schnellen Durchbruch setzt kaum jemand.

BMW bringt Ende 2013 den elektrischen Kleinwagen i3 auf den Markt, im Frühjahr 2014 soll der Hybrid-Sportwagen i8 folgen. Reithofer bekräftigte: „Wir glauben an die Elektromobilität. Und wir bringen sie auf die Straße.“ Die beiden Autos sollen Vorreiter für weitere Elektrofahrzeuge des Konzerns sein.

Reithofer machte seinem Unmut über die Kritik an der Elektromobilität Luft: Die Deutschen mit ihrer „German Angst“ diskutierten grundlegende Veränderungen gern „lang und ängstlich“ und sähen mehr Probleme als Chancen. „Wer allein den deutschen Markt zum Gradmesser für den Erfolg von Elektromobilität macht, der springt zu kurz“, sagte Reithofer. „Den Autofahrern in Schanghai oder Kalifornien ist es weitgehend egal, was uns zwischen Flensburg und Garmisch bewegt. Sie haben andere Mobilitätsbedürfnisse im Alltag.“ In chinesischen Metropolen würden Nummernschilder im Losverfahren vergeben – ausgenommen seien lediglich Elektroautos.

Befragungen von BMW- und Mini-Fahrern in Testprojekten hätten gezeigt, dass 150 Kilometer Reichweite für die meisten genug seien. Zudem betrage die tägliche Fahrstrecke im Schnitt 64 Kilometer. Mehr als 22 Stunden am Tag werde ein Elektroauto gar nicht genutzt – „Zeit genug, um die Batterie zu laden“. Elektrofahrzeuge leisteten auch einen Beitrag, um die gesetzlichen CO2-Vorgaben weltweit zu erfüllen. Neue Forderungen in Europa, die Grenzwerte 2025 auf 68 bis 78 Gramm CO2 pro Kilometer zu senken, seien „politisches Wunschkonzert“, kritisierte der BMW-Chef. rtr

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