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Wirtschaft: BMW macht Tempo

Trotz schwacher Märkte peilen die Münchener ein Rekordjahr an/Premiumautos sind weniger konjunkturanfällig

München (nad). Trotz der weltweiten Flaute auf den Automärkten setzt BMW seine Rekordfahrt fort. Während Konkurrenten wie Volkswagen und Audi ein schwieriges erstes Halbjahr mit Gewinnrückgängen hinter sich haben, verzeichnete BMW in den ersten sechs Monaten ordentliche Gewinne. „Die BMW Group konnte im zweiten Quartal 2002 ihre erfolgreiche Geschäftsentwicklung fortsetzen und in der Halbjahresbetrachtung neue Höchstwerte bei Umsatz und Ertrag erreichen“, teilte der Konzern am Donnerstag in München mit. Auch für das Gesamtjahr geht BMW von einer „deutlichen Steigerung bei Umsatz und Ertrag“ aus.

In 2003 sollen erstmals mehr als eine Million Fahrzeuge der Marken BMW und Mini verkauft werden. Im vergangenen Jahr setzte der bayerische Autobauer davon 905000 Fahrzeuge ab. Im zweiten Quartal kletterte der Konzernumsatz um 8,9 Prozent auf rund 11,60 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, den BMW erstmals nach der neu eingeführten IAS-Bilanzierung berechnete, erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro. Die BMW-Aktie, die in den vergangenen Tagen sehr gefragt war, konnte von den guten Zahlen nicht profitieren und musste Kursverluste hinnehmen.

Unter dem Strich erlöste BMW 629 Millionen Euro – 11,9 Prozent mehr als im zweiten Quartal des Vorjahres. Auch im gesamten ersten Halbjahr macht BMW eine gute Figur: Der Umsatz der Gruppe sei um 11,3 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro gestiegen, teilte BMW mit. Der Vorsteuergewinn betrage 2,03 Milliarden Euro – ein Plus von 0,3 Prozent. Bereinigt um Sondereffekte, die aus Grundstücksverkäufen im ersten Quartal 2001 entstanden, ergebe sich sogar ein Plus von 4,2 Prozent. Nicht zuletzt wegen einer geringen Steuerquote verbesserte sich der Überschuss von BMW in den ersten sechs Monaten um knapp acht Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Den Erfolgskurs hat BMW vor allem der Konzentration auf hochpreisige Fahrzeuge zu verdanken. Analysten zufolge sind diese von der Konjunktur weitgehend abgekoppelt und daher momentan weitaus besser verkäuflich als Fahrzeuge im Massensegment, wie sie beispielsweise VW, Opel oder Ford anbieten.

Den Absatz konnte BMW im ersten Halbjahr um 18,2 Prozent auf 543742 Millionen Fahrzeuge steigern – ein neuer Rekordwert. Dazu trug vor allem der im Juli 2001 neu eingeführte Mini bei. Allein im ersten Halbjahr 2002 verkaufte BMW mehr als 62000 der britischen Kultautos. Ein kräftiges Umsatz- und Gewinnplus verbuchte BMW auch in seiner seit Jahren wachsenden Finanzdienstleistungssparte. Im ersten Halbjahr wuchs das Vorsteuerergebnis um mehr als 25 Prozent auf 178 Millionen Euro. Ein wenig getrübt wird die Halbjahresbilanz von BMW lediglich durch die Motorradsparte: Der Umsatz fiel im zweiten Quartal um gut vier, der Absatz sogar um mehr als zehn Prozent. Da das erste Quartal gut gelaufen sei, ergebe sich für das erste Halbjahr aber dennoch ein Plus von 4,5 Prozent. BMW begründete den Rückgang mit der schwachen Nachfrage nach dem überdachten Motorrad C1 , für das BMW derzeit kein Nachfolgemodell plant.

Große Pläne gibt es dagegen für die Autosparte: Im Herbst soll der neue Roadster Z4 im US-Markt eingeführt werden. Neue Modelle wird es auch in der Einser- und Dreier-Baureihe (BMW X3) geben. Zudem will der Autobauer mit der Sechser-Reihe die Tradition der Marke mit großen Coupés und Cabrios wieder aufleben lassen.

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