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Börse am Abend: US-Konjunkturdaten ziehen den Dax ins Plus

Nach anfänglichen Gewinnmitnahmen hat der Dax am Abend den Sprung in Plus geschafft. Hilfreich waren die überraschend guten Konjunkturdaten aus den USA, insbesondere von der Immobilienbranche.

Frankfurt/Main - Der Leitindex gewann bis zum Abend 0,15 Prozent auf 7348,83 Punkte und bewegte sich damit nur noch knapp 11 Prozent unter dem Rekord von März 2000. Der MDax mittelgroßer Werte blieb unterdessen mit 0,28 Prozent im Minus bei 10 693,00 Punkten. Das Technologie-Barometer TecDax gewann 0,45 Prozent auf 898,59 Zähler.

Marktteilnehmer verwiesen auf Konjunkturdaten aus den USA, die an der Börse für gute Stimmung sorgten. Insbesondere die überraschend hohen Neubaubeginne hätten angesichts der derzeitigen Probleme am US-Immobilienmarkt für Erleichterung bei den Anlegern gesorgt. Fidel Helmer, Aktienhändler von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers, sieht den weiter raschen Anstieg des Marktes jedoch mit Bedenken: "Wir bewegen uns derzeit auf einem sehr hohem Niveau, und ein Ausrutschen ist leicht möglich." Der Experte erwartet seit längerem eine technische Reaktion. Die Hausse sei aber nicht komplett vorbei.

Übernahmegerüchte bei Adidas

Die Papiere von Adidas stiegen an der Dax-Spitze um 2,73 Prozent auf 45,10 Euro. Händler verwiesen auf erneute Gerüchte um den Einstieg eines Private-Equity-Investors. Angeblich wolle dieser 25 Prozent an dem deutschen Sportartikelhersteller erwerben, als Preis wurden 50 Euro je Aktie herumgereicht. Namen wurden allerdings nicht genannt.

Gewinnmitnahmen seien vor allem bei zuletzt gut gelaufenen Titeln zu verzeichnen gewesen, sagten Händler. Aktien der Postbank verloren 1,59 Prozent auf 66,28 Euro. Auf Sicht von einem Monat hatte das Papier zeitweise knapp 15 Prozent zugelegt. BASF, die am Vortag bei 91,19 Euro ein neues Rekordhoch markiert hatten, fielen um 0,83 Prozent auf 90,15 Euro. Henkel-Aktien verloren 2,00 Prozent auf 112,65 Euro. Das optisch hohe Minus war jedoch auf den Dividendenabschlag von 1,50 Euro zurückzuführen.

GEA wurde abgestraft

Aktien der GEA Group verloren nach Bekanntgabe des lange erwarteten Verkaufs der Tochter Lurgi bis zum Abend 2,90 Prozent auf 20,40 Euro. "Am Markt wurde teilweise ein deutlich höherer Verkaufspreis erwartet", sagten Börsianer. GEA verkauft seine Anlagenbau-Tochter an den französischen Gasehersteller Air Liquide. Der Verkaufspreis beträgt 550 Millionen Euro.

Salzgitter-Aktien gewannen 1,72 Prozent auf 117,97 Euro, nachdem der Stahl- und Röhrenhersteller eine Erhöhung der Prognose für das Gesamtjahr andeutete. "Das erste Quartal ist gut gelaufen, besser als zunächst eingeschätzt", sagte Vorstandschef Wolfgang Leese am Rande der Hannover Messe. Die Prognose für das Gesamtjahr werde das Unternehmen am 15. Mai der Vorstellung seiner Quartalszahlen konkretisieren. "Es sieht eher positiv aus", sagte Leese. "Nach unten abweichen werden wir nicht."

Paris und London mit Verlusten

Der EuroStoxx 50 schloss 0,12 Prozent fester auf 4384,38 Punkten. In Paris und London gingen die Börsen dagegen mit leichten Kursverlusten aus der Sitzung. Die US-Börsen tendierten zum europäischen Handelsschluss freundlich.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotieren Bundeswertpapiere auf 4,26 (Montag 4,25) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,09 Prozent auf 115,23 Zähler. Der Bund Future legte unterdessen 0,18 Prozent auf 113,95 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel marginal: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3549 (1,3550) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7381 (0,7380) Euro.

Stand: 17.04.07 (19.00 Uhr)

(tso/dpa/mac)

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