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Wirtschaft: Börse bringt Q-Cells bis zu 280 MillionenEuro

Aktien des Solarunternehmens kosten 29 bis 34 Euro

Frankfurt am Main - Der ostdeutsche Solarzellen-Hersteller Q-Cells will bei seinem für Oktober geplanten Börsengang 8,24 Millionen Aktien ausgeben, die zwischen 29 und 34 Euro kosten sollen. Insgesamt will das von Berliner Managern in Thalheim in Sachsen-Anhalt gegründete Unternehmen damit bis zu 280 Millionen Euro einnehmen, um sein rasantes Wachstum weiter zu finanzieren. Geplant ist der Bau einer Fabrik am Stammsitz. Bis zum 4. Oktober können die Papiere nun gezeichnet werden, einen Tag später sollen sie das erste Mal an der Frankfurter Börse gehandelt werden.

Den Optimismus, den Vorstandschef Charles Anton Milner am Dienstag bei der Präsentation des Börsengangs verbreitete, teilen auch die Banken. So erwartet der Konsortialführer, die Citigroup, bis 2007 eine Vervierfachung des Umsatzes. Der Nettogewinn von Q-Cells soll von 12,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf knapp 78 Millionen Euro steigen. „Wir sehen keinen Grund, warum unser Wachstum nicht so weitergehen soll wie bisher“, sagte Milner.

Obwohl Q-Cells erst sechs Jahre alt ist, gehört das Unternehmen schon zu den fünf größten Solarzellen-Herstellern der Welt. Das schlug sich auch auf der Beschäftigungsseite nieder: Ende 2002 beschäftigte Q-Cells noch 80 Mitarbeiter, mittlerweile sind es 740. Nun rechnet Milner damit, dass sich der Markt für Solarzellen in den nächsten Jahren weltweit jeweils um ein Drittel erhöht. Mindestens ebenso stark will auch Q-Cells selbst wachsen. „Unser Ziel sind die Top drei“, sagte Milner in Frankfurt.

Dafür will Q-Cells die Produktionszahlen von 68 Megawatt (MW) im vergangenen Jahr auf 350 MW bis zum Ende 2006 ausbauen. Dafür wurde im Frühjahr diesen Jahres die größte Solarzellenfabrik Europas in Betrieb genommen. Bei Lieferanten des knappen Rohstoffs Silizium hat sich Q-Cells nach eigenen Angaben langfristig abgesichert.

Die Aktien für den Börsengang stammen im Wesentlichen aus einer Kapitalerhöhung. So sollen vom Emissionserlös bis zu 226 Millionen Euro dem Unternehmen selbst zufließen. Der Rest geht an die Altaktionäre. Dadurch ergibt sich nach der Emission ein Streubesitz in Höhe von etwa 20 Prozent. Bislang halten Management und Unternehmensgründer rund 20 Prozent der Anteile. Der überwiegende Rest liegt bei großen Finanzinvestoren. Dazu zählt unter anderem die Ströher-Finanzholding, die den Erben des Kosmetik-Konzerns Wella gehört.

Insgesamt bleibt Q-Cells mit seinem Ausgabepreis von maximal 34 Euro allerdings unter den Bewertungen, die die Citigroup in einer Studie maximal für möglich hielt. Sie hatte im Vorfeld mit Verweis auf Branchenprimus Solarworld einen Unternehmenswert von bis zu 1,39 Milliarden Euro für möglich gehalten. Bei einem Ausgabepreis von 29 bis 34 Euro je Aktie hingegen wird das Unternehmen beim Börsendebüt nur mit 1,07 bis 1,25 Milliarden Euro bewertet.

Am Dienstag hatte der erheblich kleinere Erfurter Solarzellen-Hersteller Ersol seinen Börsengang angekündigt. Mit Centrosolar, Sunline und Solarwatt peilen das in diesem Jahr noch drei weitere deutsche Solarfirmen an.

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