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Börse: Deutsche Aktien erneut auf Talfahrt

Der deutsche Aktienmarkt ist erneut kräftig auf Talfahrt gegangen. Der DAX fiel zeitweise unter 5800 Punkte, konnte bis zum Nachmittag die Verluste jedoch wieder etwas eingrenzen.

Frankfurt/Main - Zuletzt stand er mit 1,4 Prozent im Minus bei 5836 Punkten und gab damit den vierten Handelstag in Folge nach. Der MDAX verlor 2,7 Prozent auf 8610 Punkte, der TecDAX büßte 4,0 Prozent auf 699 Punkte ein.

Ein Händler in Frankfurt sprach angesichts der erneut kräftigen Kursrückgänge von "Zinsangst", nachdem die US-Börsen am Freitag schwach geschlossen hatten. Sorgen vor Inflation und weiter steigenden Zinsen hatten jenseits des Atlantiks auf die Marktstimmung gedrückt und würden nun auch den deutschen Aktienmarkt in die Defensive drängen. "Es werden nun Gewinne erst einmal mitgenommen", sagte er. Ein weiter Händler sah zeitweise im TecDAX sogar "panikartige Verkäufe".

RWE setzte sich nach anfänglichen Verlusten am Morgen an die Spitze der wenigen Gewinner im DAX. Die Aktie stieg um 0,68 Prozent auf 64,94 Euro. Der Versorger profitierte im ersten Quartal vom langen Winter und steigerte Gewinn und Umsatz kräftig. Händler und Analysten äußerten sich recht positiv zu den Ergebnissen, sahen aber auch einige Enttäuschungen, etwa bei der operativen Marge und den vom Unternehmen erwarteten Belastungen durch hohe Beschaffungskosten für Brennstoff sowie die Strom- und Gasnetzregulierung.

Die Aktie von ThyssenKrupp wurden unter anderem belastet durch angekündigte Restrukturierungskosten von 200 Millionen Euro unter anderem infolge einer geplanten Werksschließung in den USA. Sie büßten 4,71 Prozent auf 27,72 Euro ein.

Bei der im MDAX notierten Postbank fiel das erste Quartal Händlern zufolge unerwartet schwach aus, was der Aktie ein Minus von 2,76 Prozent auf 59,46 Euro bescherte. Sowohl die Zinseinkünfte als auch der Provisionsüberschuss hätten die Erwartungen verfehlt, hieß es. Auch der Vor- und Nachsteuergewinn habe unter den Prognosen gelegen. Die Anpassung des Gewinnausblicks sei dagegen am Markt erwartet worden.

Der deutsche Rentenmarkt notierte zur Kasse fester. Die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere sank auf 3,94 (Freitag: 3,99) Prozent. Der Rentenindex REX stieg um 0,33 Prozent auf 116,92 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,24 Prozent auf 114,95 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2826 (Freitag: 1,2914) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7797 (0,7744) Euro. (tso/dpa)

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