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Börse: Düstere Prognose für Air Berlin

Die meisten Analysten prophezeien der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin inzwischen eine düstere Zukunft. Ein "Risiko des finanziellen Ausfalls" allerdings – wie die Dresdner Kleinwort – hat noch keiner der Branchenbeobachter dem Unternehmen vorausgesagt.

Die Investmentbank hat ihr Kursziel für die Air-Berlin-Aktien am Donnerstag von 5,8 Euro auf null gesenkt. Zur Begründung verwies das Institut vor allem auf den drastischen Anstieg des Ölpreises.

Air Berlin wies die Einschätzung zurück und betonte, dass der hohe Ölpreis auch vielen Konkurrenten zusetze. „Wenn der Ölpreis weiter steigt, wird es für die gesamte Branche kritisch“, sagte eine Sprecher.

Im Gegensatz zu anderen Fluglinien könne Air Berlin die höheren Treibstoffkosten aber nicht so leicht an die Kunden weitergeben, argumentieren Analysten. Und während Air Berlin bei seiner positiven Gewinnprognose bleibt, erwarten Beobachter schon im laufenden Jahr einen zweistelligen Millionenverlust und raten zu radikalerem Sparen. „Wenn die Treibstoffkosten auf dem hohen Niveau bleiben, kann man davon ausgehen, dass Air Berlin spätestens Mitte 2009 ein Riesenproblem bekommt“, sagte Per-Ola Hellgren von der Landesbank Baden-Württemberg dem Tagesspiegel. Auch eine Pleite sei dann möglich. „Air Berlin ist keinesfalls über den Berg“, meint auch BNP-Paribas-Analyst Geoff van Klaveren. Vor einer Woche hatte Air Berlin die Übernahme des Ferienfliegers Condor abgesagt.

Der Kurs der Air-Berlin-Aktie kletterte am Donnerstag trotz der negativen Bankstudie zunächst um fast fünf Prozent. Erst kurz vor Börsenschluss suchten viele Investoren das Weite. Der Wert schloss am Abend bei 3,25 Euro – ein Minus von 8,7 Prozent. pet

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