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Wirtschaft: Börse: Interview: "Für die Entwarnung ist es noch zu früh" - Börsianer halten sich zurück

Heinrich Engelke ist Volkswirt bei der Bankgesellschaft Berlin. Herr Engelke, die Verluste an der Wall Street lagen bis zum frühen Abend unter zehn Prozent.

Heinrich Engelke ist Volkswirt bei der Bankgesellschaft Berlin.

Herr Engelke, die Verluste an der Wall Street lagen bis zum frühen Abend unter zehn Prozent. Ist schon Entwarnung angesagt?

Es ist erfreulich, dass es bereits nach gut einer Stunde zu einer Bodenbildung gekommen zu sein scheint. Für eine Entwarnung ist es aber zu früh. Einige Markteilnehmer haben angekündigt, dass sie sich mit Verkäufen bewusst zurückhalten wollen. Man muss sehen, ob dies so bleibt.

Müssen die Börsianer zittern bis zum befürchteten Militärschlag der USA?

Sicherlich müssen wir uns umorientieren. Die Friedensdividende, die es noch in den 90erJahren gab, gibt es in Zukunft nicht mehr. Die Militärausgaben werden vermutlich stark steigen, aber dies könnte auch eine Art Reagan-Boom wie in den 80er Jahren auslösen.

Kam die Zinssenkung der Fed zur richtigen Zeit und war sie groß genug?

Der Zeitpunkt war gut gewählt - auch die Höhe. Hätte die Fed die Zinsen noch stärker zurückgenommen, hätte sie in Zukunft entsprechend weniger Spielraum gehabt.

Hat die EZB mit ihren Nachziehen richtig gehandelt?

Aus ökonomischer Sicht musste dies nicht geschehen. Es war ein symbolischer Akt.

Und was passiert mit dem Dollar?

Ich sehe den Dollar nicht im freien Fall. Auch während die Märkte in den USA geschlossen waren, ist Geld in die USA geflossen. Die Kurse der US-Staatsanleihen sind gestiegen.

Herr Engelke[die Verluste an der Wall Street lage]

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