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Börse: McKinsey-Berater gesteht in US-Insideraffäre

In der Insideraffäre an der New Yorker Börse hat einer der Beschuldigten ein Geständnis abgelegt. Der frühere McKinsey-Berater Anil Kumar gab am Donnerstag laut Medienberichten vor einem Gericht in Manhattan zu, den im Fokus der Ermittlungen stehenden Hedgefonds-Gründer Raj Rajaratnam illegal mit geheimen Informationen versorgt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft Rajaratnam vor, mit seinem Wissensvorsprung mindestens 36 Millionen Dollar Gewinn bei Börsengeschäften eingestrichen zu haben.

Kumar verriet Rajaratnam nach diesen Angaben frühzeitig, dass der Chipkonzern AMD den kleineren Grafikchip-Produzenten ATI schlucken wollte. Und das, noch bevor erste Spekulationen über das Geschäft in der Presse auftauchten. Kumar war in der Zeit als Berater bei AMD tätig. Rajaratnam habe ihm daraufhin gesagt: „Anil, du bist ein Held.“ Laut den Ermittlern soll alleine dieses Geschäft Rajaratnam 19 Millionen Dollar eingebracht haben.

Insgesamt kassierte Kumar nach eigenen Angaben bis zu 2 Millionen Dollar. Da er das Geld wiederum in einen Hedgefonds von Rajaratnam investierte, seien daraus 2,6 Millionen Dollar geworden. Kumar ist laut „New York Times“ einer von sieben Beschuldigten, die einen Deal mit der Staatsanwaltschaft getroffen haben, um mildere Strafen zu bekommen. Rajaratnam indes bestreitet die Vorwürfe vehement. Er verlangte jüngst, seine Kaution von 100 Millionen auf 20 Millionen Dollar abzusenken. Ermittler fürchten jedoch erhöhte Fluchtgefahr.

Gegen Rajaratnam war Mitte Dezember Anklage erhoben worden. Er und insgesamt 21 Komplizen sollen mithilfe von Insider-Informationen aus verschiedenen Unternehmen hohe Gewinne eingestrichen haben. Durch den Fall Rajaratnam war ein ganzes Netzwerk von Insiderhandel aufgeflogen. dpa

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