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BÖRSEN Ausblick: Angst vor der Stagflation

Hoher Ölpreis, die Aussicht auf steigende Zinsen und Gerüchte um neue Belastungen im US-Bankensektor: Die Rahmenbedingungen am Aktienmarkt könnten kaum schlechter sein. Sogar das Wort von der Stagflation macht die Runde – dem Zusammentreffen von wirtschaftlicher Stagnation und dauerhaft hohen Inflationsraten.

Hoher Ölpreis, die Aussicht auf steigende Zinsen und Gerüchte um neue Belastungen im US-Bankensektor: Die Rahmenbedingungen am Aktienmarkt könnten kaum schlechter sein. Sogar das Wort von der Stagflation macht die Runde – dem Zusammentreffen von wirtschaftlicher Stagnation und dauerhaft hohen Inflationsraten. „Die Gefahr, dass wir in eine Stagflation rutschen, ist da“, sagt Klaus Martini, Chef der Vermögensverwaltung der Deutschen Bank. Für die Aktienmärkte wäre dies die denkbar schlechteste Kombination.

Ein guter Teil der neuen Ängste dürfte in den Kursen bereits enthalten sein. Allein in der vergangenen Woche hat der Dax bereits rund 2,8 Prozent verloren. Wie es weitergeht, dürfte vor allem von den Entwicklungen am Ölmarkt abhängen. Am heutigen Sonntag kommen Förder- und Verbraucherländer zu einem Krisengipfel zusammen.

Ebenfalls im Fokus steht die künftige Zinsentwicklung. Am Mittwoch wird die US-Notenbank Fed ihre neueste Zinsentscheidung bekannt geben. Experten erwarten zwar noch keine Erhöhung. Mittelfristig hat Fed-Chef Ben Bernanke aber bereits eine Straffung der Geldpolitik angekündigt. In Europa wird schon für Anfang Juli mit einer Zinserhöhung gerechnet. Für die Aktienmärkte wäre das Gift.

Vor dem Hintergrund sind die meisten Experten negativ gestimmt. Eine langfristige Entspannung sei nicht in Sicht, heißt es bei der DZ Bank. „Die Lage könnte sich sogar nochmals verschärfen.“

Stefan Kaiser

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