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BÖRSEN Ausblick: Auf der Suche nach dem Boden

So rasant nach unten ging es selten. An der Wall Street ist der Dow Jones am Freitag auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren gerutscht, in Tokio stehen die Kurse gar so niedrig wie seit 25 Jahren nicht mehr.

So rasant nach unten ging es selten. An der Wall Street ist der Dow Jones am Freitag auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren gerutscht, in Tokio stehen die Kurse gar so niedrig wie seit 25 Jahren nicht mehr. Der Deutsche Aktienindex Dax kann sich dieser Entwicklung nicht entziehen. Die Marke von 4000 Punkten ist in gefährliche Nähe gerückt. Danach, fürchten Börsianer, gebe es bis auf 3500 Punkte kaum noch ein Halten.

„Wir haben das Ausmaß der schlechten Nachrichten unterschätzt“, räumt Aktienexperte Andreas Hürkamp von der Commerzbank ein. Trotzdem befinde sich der Aktienmarkt weiter in der „Bodenbildung“. Mit anderen Worten: Viel weiter nach unten könne es eigentlich nicht gehen. Die Tatsache, dass viele Unternehmen fast nur noch mit ihrem Buchwert – also dem Wert von Maschinen und Gebäuden – gehandelt werden, und die hohe Dividendenrendite seien zwei Hoffnungsschimmer für wieder steigende Kurse. Auch Klaus Kaldemorgen, Chef der Deutsche-Bank-Tochter DWS, sieht das Schlimmste überstanden. Kurzfristig könne es sogar um 15 bis 20 Prozent nach oben gehen.

Aber das nimmt Kaldemorgen derzeit kaum jemand ab, zumal auch in der anstehenden Woche wieder schlechte Nachrichten eintrudeln werden, unter anderem von der Allianz und von der Post. Nach Ansicht von Eugen Keller, Finanzmarktexperte beim Bankhaus Metzler, könnte der Dax noch bis auf 3400 Punkte abstürzen. Gelassen betrachten alleine jene Anleger das Geschehen, die auf Gold gesetzt haben. Der Preis für die Feinunze des Edelmetalls überstieg am Freitag zeitweise die Marke von 1000 Dollar.

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