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BÖRSEN Ausblick: Aufstieg nach der Angst

Frankfurt am Main - Portugals Staatsfinanzen sind ebenso am Ende wie Irlands Banken, Öl bleibt teuer, die Inflationsrate in Euroland klettert auf 2,6 Prozent, die Europäische Zentralbank wird nächste Woche den Leitzins erstmals seit Jahren erhöhen, die Unruhen in Afrika und Arabien dauern an, in Japan weitet sich die Atomkatastrophe aus. Das sind eigentlich genügend schlechte Nachrichten.

Frankfurt am Main - Portugals Staatsfinanzen sind ebenso am Ende wie Irlands Banken, Öl bleibt teuer, die Inflationsrate in Euroland klettert auf 2,6 Prozent, die Europäische Zentralbank wird nächste Woche den Leitzins erstmals seit Jahren erhöhen, die Unruhen in Afrika und Arabien dauern an, in Japan weitet sich die Atomkatastrophe aus. Das sind eigentlich genügend schlechte Nachrichten. Doch was machen die Börsianer? Sie schauen weg. Am Freitag kletterte der Deutsche Aktienindex Dax auf 7179 Punkte. Gegenüber dem Tiefstand von 6513 Punkten nach dem Beben in Japan Mitte März hat das Börsenbarometer wieder fast zehn Prozent gewonnen, vergangene Woche allein drei Prozent.

„Die große Angst ist erst einmal raus aus dem Markt“, sagt Analystin Christin Stock von Cognitrend. Das sieht auch Jörg Krämer so, Chefvolkswirt der Commerzbank. „Da gibt es bisher überhaupt keine Spur von einem Unsicherheitsschock wie im Herbst 2008 nach der Lehman-Pleite.“ Damals sei die Angst viel größer gewesen. Viele Börsianer verlassen sich auf das übliche Muster nach Naturkatastrophen, wonach der Wiederaufbau die Konjunktur in Fahrt bringt.

Viele Beobachter trauen dem Dax gleichwohl bis zum Jahresende maximal 7500 Punkte zu. Das Potential sei ausgereizt. „Der Anstiegswinkel wird flacher, die Kursentwicklung schwankender“, glaubt Jürgen Pfister, Chefökonom der BayernLB. Markus Reinwand von Helaba sieht die Notierungen gar auf dem Weg nach unten, bis auf 6300 Punkte am Jahresende. Das derzeitige Umfeld sei ein ungünstiger Mix. „Und die Belastungsfaktoren nehmen fast im Wochenrhythmus zu.“

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