zum Hauptinhalt

BÖRSEN Ausblick: Berlusconi und die Fiskalklippe sorgen die Märkte

Frankfurt am Main - Italien wählt und die Anleger am deutschen Aktienmarkt halten den Atem an. „Uns steht – egal, wer gewinnt – wohl eher eine düstere Woche im Dax bevor“, sagt Wolfgang Duwe, Stratege bei der Bremer Landesbank.

Frankfurt am Main - Italien wählt und die Anleger am deutschen Aktienmarkt halten den Atem an. „Uns steht – egal, wer gewinnt – wohl eher eine düstere Woche im Dax bevor“, sagt Wolfgang Duwe, Stratege bei der Bremer Landesbank. Zweifel, ob das Land auch unter einer neuen Regierung an seinem Sparkurs festhält, könnten im deutschen Leitindex erst einmal für Rücksetzer sorgen (siehe Seite 24). In der abgelaufenen Woche hat der Dax bis Freitagmittag gut ein Prozent auf 7661 Zähler zugelegt.

Neben der Italien-Wahl am heutigen Sonntag und Montag könnte in der neuen Woche aber auch der US-Haushaltsstreit für Gesprächsstoff sorgen. Zum 1. März treten automatische Ausgabenkürzungen über 85 Milliarden Dollar in Kraft, sollten sich Republikaner und Demokraten nicht doch noch auf einen Kompromiss einigen. Dies dürfte das US-Wirtschaftswachstum belasten und sich auch negativ auf das Weltwirtschaftswachstum auswirken, schrieben die Analysten der Landesbank Berlin in einem Kommentar.

Zu Jahresbeginn hatte es in den USA nur eine Einigung auf Zeit gegeben. Die Gefahr einer Fiskalklippe wurde um rund drei Monate auf Anfang März hinausgezögert. Der Markt reagierte euphorisch und legte seitdem zu. In der letzten Woche hielten sich die Anleger erstmals seit Anfang Januar jedoch zurück. Der Standard &Poor’s 500 verzeichnete auf Wochensicht Verluste.

Bislang zeigt der Trend in der US-Industrie nach Einschätzung der Commerzbank aber nach oben: Der am Freitag anstehende ISM-Index sollte auch im Februar deutlich über 50 liegen und damit eine expandierende Industrie signalisieren, sagt Analyst Christoph Balz voraus. Hieran ändere auch das für den Januar zu erwartende Minus bei den Aufträgen für dauerhafte Güter (Mittwoch) nichts, da es auf Sondereffekte zurückzuführen sei.

Auf Unternehmensseite stehen die Bilanzen zahlreicher Dax-Konzerne ins Haus: Unter anderem legen Fresenius, FMC, BASF (Dienstag) und Deutsche Telekom (Donnerstag) ihre Zahlen vor. Daneben lassen sich eine Reihe von Konzernen aus der zweiten Reihe wie Salzgitter, Gerry Weber (Mittwoch) oder ProSieben (Donnerstag) in ihre Bücher gucken. Börsianern zufolge ist aber fraglich, ob die Unternehmensdaten große Kursausschläge auslösen. In der neuen Woche dürften vor allem die großen politischen Themen die Märkte im Griff haben, sagte ein Händler. rtr

Daniela Pegna

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false